Hast du eigentlich einen Plan? Oder treibst du einfach nur wie ein Schiff ohne Antrieb und Segel über das Meer? Reich werden heißt auch organisiert sein. Und genau hier können wir von den erfolgreichen Unternehmen aus der freien Wirtschaft lernen. Alle erfolgreichen Unternehmen haben einen Plan, alle erfolgreichen Unternehmen sind organisiert.
In diesem Beitrag stelle ich dir fünf Punkte vor in denen du dich selbst wie ein Unternehmen betrachten kannst. Sich selbst wie ein Unternehmen betrachten? Ja, gründe dein eigenes „reich werden“-Business, du bist dein eigenes Business.
Inhalt
Betrachte dich selbst wie ein Unternehmen
Wie soll das funktionieren? Meine Philosophie ist, dass der Vermögensaufbau ein Dreiklang aus den Einnahmen, dem Sparen und dem Investieren ist. An allen drei Parametern kann und muss geschraubt werden um reich zu werden. Ein hohes Einkommen allein nützt dir zum Beispiel gar nichts wenn deine Ausgaben auf der anderen Seite ein Vielfaches davon betragen. Zwischen Einnahmen und Ausgaben muss einfach etwas überbleiben. Je mehr, desto schneller erreichst du dein Ziel der finanziellen Freiheit. Ist diese Hürde erst einmal gemeistert bleibt jeden Monat ein bestimmter Betrag über. Um diesen nicht auf dem Konto von der Inflation wieder auffressen zu lassen, solltest du dein Geld investieren. Hier gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, angefangen mit dem einfachen Tagesgeldkonto oder Sparbrief über Aktien bis hin zum eigenen Unternehmen ist alles möglich. Wichtig ist vor allem, dass du dir selbst Gedanken um dein Geld machst und dieses nicht anderen überlässt.
So viel zu deinem Vermögensaufbau, doch was haben Unternehmen jetzt damit zu tun? Ganz einfach, Unternehmen haben im Prinzip das gleiche Ziel wie du. Sie wollen ihren eigenen Wert (~Vermögen) steigern. Dafür bestreiten Sie einen ähnlichen Weg und folgen den gleichen Prinzipien. Unternehmen versuchen ebenfalls Ihre Einnahmen zu erhöhen und ihre Kosten zu senken. Mit dem „gesparten“ Geld kann anschließend wieder in neue Geschäftsfelder investiert, kleinere Unternehmen aufgekauft oder neue Produktentwicklungen vorangeschoben werden. Und warum das Ganze? Richtig, um das vorhandene Kapital optimal zu investieren und die Rendite zu steigern. Langfristig erhöht sich so der Unternehmenswert.
Du siehst, der Unterschied zwischen dir selbst als Person und einem erfolgreichen Unternehmen ist aus diesem Blickwinkel gar nicht groß. Versuche einmal selbst deine Vorgehensweise zu reflektieren und betrachte dich selbst als ein eigenes Business. Ich bin überzeugt davon, dass dich dieser Sichtweise auf dem Weg zur finanziellen Freiheit voranbringen wird.
5 Faktoren die Dich als Business vorantreiben
Doch wie gehen Unternehmen dabei vor? Im Folgenden habe ich für dich fünf Punkte aufgelistet die du für deinen Vermögensaufbau von erfolgreichen Unternehmen übernehmen kannst.
- Smartbroker (Ab 0 Euro pro Order handeln)
- Trade Republic (Aktien & ETFs provisionsfrei handeln)
- Consorsbank (20 Euro für deinen ersten Sparplan geschenkt)
- comdirect-Depot (Mein kostenloses Allrounder-Depot)
- DKB-Cash (dauerhaft kostenloses, verzinstes Girokonto)
- Weltsparen (Automatisches Parken der Cash-Reserve)
Der Businessplan
Ich frage noch einmal: Hast du einen Plan? Wenn nicht ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt einen zu erstellen. Natürlich brauchst du keinen 50-seitigen „echten“ Businessplan, nur um deinen Vermögensaufbau zu strukturieren. Was aber in meinen Augen Sinn macht, ist ein kurzes Brainstorming bei dem du Antworten auf die folgenden Fragen suchst:
- Was ist mein Ziel?
- Wie komme ich dahin?
- Wie kann ich mehr sparen?
- Wie kann ich mehr Geld verdienen?
- Wie kann ich mein Geld investieren?
- Was muss ich lernen, womit möchte ich mich mehr beschäftigen?
Nimm dir wirklich eine halbe Stunde Zeit und schreibe deine Antworten auf ein Blatt Papier. Es gibt Studien, dass Menschen die ihre Ziele schriftlich fixieren erfolgreicher sind als Menschen die ihre Ziele nur für sich im Kopf behalten. Hier findest du noch ein paar weitere Tipps zur Zielsetzung.
Bilanz
Ein zweiter Punkt zu dem Unternehmen regelmäßig durch den Staat „gezwungen“ werden, ist die Erstellung einer Bilanz. Eine Bilanz ist die strukturierte Auflistung aller Vermögenswerte und Schulden. Genau das solltest du zu Beginn auch für deine eigenen Finanzen machen. Bring eine Struktur in deinen Vermögensaufbau. Welche Vermögenswerte hast du und welche Schulden hast du. Pass auf, dass du mit realistischen Werten arbeitest und deine Vermögenswerte nicht mit dem Kaufpreis sondern mit dem aktuellen Verkaufspreis am Markt ansetzt. Mögliche Vermögenswerte könnten dabei sein:
- Aktien
- Anleihen
- Gold
- Bargeld
- Immobilien
- usw…
Mögliche Schulden sind alle Arten von Krediten und Darlehen.
Luxusgüter wie einen Fernseher, ein Auto oder die teure Wohnungseinrichtung stellen zwar auch einen Vermögenswert dar, würde ich persönlich aber nicht mit in die Vermögensbilanz aufnehmen. Die dazugehörigen Schulden aus Konsumentenkrediten aber sehr wohl. Ich erstelle jedes Jahr eine Vermögensbilanz um zu schauen wie sich meine Finanzen im Zeitablauf entwickelt haben.
Gewinn- und Verlustrechnung
In der Gewinn- und Verlustrechnung stellen Unternehmen ihre Umsätze und Ausgaben in strukturierter Form gegeneinander. Im privaten Bereich wird dies oft als Haushaltsbuch bezeichnet. Es gibt viele Gründe ein Haushaltsbuch zu führen. Der gewichtigste ist wohl den Überblick zu behalten. Am Ende eines Monats kann einfach ausgewertet werden wie viel Geld ausgegeben wurde und vor allem wofür es ausgegeben wurde. Hieraus ergeben sich im nächsten Schritt Sparpotenziale. Ein gut geführtes Haushaltsbuch hilft dabei alle finanziellen Schwächen aufzudecken. Zu Beginn mag es oft ein sehr mühseliges Unterfangen sein die ganzen Ausgaben zu vermerken, nach einer Zeit wird dies jedoch zur Routine.
Tipp: Ich persönlich versuche das meiste mit Karte zu bezahlen, so kann ich am nachhinein sehr gut nachvollziehen wohin das Geld gegangen ist, ohne unterwegs schon alles akribisch mitschreiben zu müssen.
Wem das Führen eines Haushaltsbuches zu aufwendig ist, der ist gut beraten seine Finanzen zu automatisieren. Durch wenige einmalig eingerichtete Daueraufträge geht das Geld immer dahin wo es hin soll, noch bevor es ausgegeben werden kann.
Effizienter werden
Das Wort effizient ist oft negativ behaftet weil wir damit Einschnitte oder Verzicht verbinden. Für mich bedeutet das jedoch nicht auf alles zu verzichten und seine Ausgaben auf das Existenzminimum herunterzufahren. Sicher ist dies auch eine Art zu sparen, jedoch nicht meine. Meine Philosophie ist es, bewusster zu konsumieren. Vor jeder Ausgabe stelle ich mir die Frage ist es das jetzt wert?
Ein Beispiel: Für die Arbeit mache ich mir morgens selbst meine Brote. Der Besuch beim Bäcker würde mich jeden Tag 5 Euro kosten (bei 20 Arbeitstagen sind das 100 Euro im Monat). Für mich ist dies aber eine aktive und persönliche Entscheidung. Ich selbst sehe keinen Mehrwert darin, ob ich auf der Arbeit ein selbst gemachtes oder gekauftes Brot esse, also entscheide ich mich für die günstigere Variante. Ein anderes Beispiel ist ein gemeinsames Essen mit Freunden. Auf einem Freitagabend zahle ich gerne einmal 40 Euro für einen Restaurantbesuch mit Freunden weil es mir das einfach Wert ist.
Du siehst, es geht nicht darum alle Ausgaben zu streichen, mir geht es einfach darum zu prüfen ob der Mehrwert und die damit verbundenen Kosten in einem, für mich persönlich, angemessenen Verhältnis zueinander stehen.
Darüber hinaus gibt es aber auch Ausgaben bei denen für die gleiche Leistung ein geringerer Preis verfügbar ist. Ein Beispiel hierfür wären Strom-, Gas- oder Versicherungsverträge. Ein Tarifwechsel kann hier oftmals lohnenswert sein, ohne dass es zu einer Veränderung der Leistung (der Strom bleibt der gleiche) kommt.
Die Expansion
Nach der Betrachtung der Ausgabenseite steht die Einnahmeseite auf dem Prüfstand. Unternehmen sind immer wieder auf der Suche nach neuen Wegen ihr Geschäft auszubauen. Und genau das solltest du auch tun. Wenn das Einsparpotential auf der Ausgabenseite ausgeschöpft ist geht es rüber zu den Einnahmen. Wie kannst du deine Einnahmen erhöhen? Bringt ein Nebenjob mehr Geld? Ist es möglich das Gehalt weiter zu steigern? Würde ein Jobwechsel ein höheres Gehalt bringen? Kann ich mich nebenberuflich in irgendeiner Form selbständig machen? All das sind Fragen die du dir in diesem Punkt stellen solltest, um deine Einnahmen zu erhöhen.
Wenn du diese fünf Punkte beherzigst und umsetzt, dann bist du auf deinem Weg zur finanziellen Freiheit einen sehr großen Schritt weiter. Du hast nämlich deine Finanzen unter Kontrolle! Versuche alle deine Aktivitäten zu hinterfragen und sieh dich selbst als „reich werden Business“ an.
[ratings]
Finanzello meint
Hallo Jan,
toller Artikel. Ich finde mich bei vielen der erwähnten Punkte wieder. So führe auch ich bereits seit Jahren ein Haushaltsbuch und erstelle mir auch regelmäßig eine Bilanz, die ich entsprechend auswerte. Mir persönlich hilft dieses strukturiere Vorgehen sehr, um auch langfristigen Zielen Schritt für Schritt näher zu kommen. Durch die genaue Planung habe ich auch jederzeit die Möglichkeit zu überprüfen, ob ich noch auf Kurs bin oder ob ich etwas ändern muss, um meine gesetzten Ziele erreichen zu können.
Viele Grüße, Manuel
Chris meint
Ich halte es ebenfalls für ausgesprochen wichtig, dass man jederzeit seine Finanzen, Einnahmen und Ausgaben im Blick hat.
Bereits seit mehreren Jahren „erstelle“ ich mir monatlich eine Bilanz und GuV meiner Finanzsituation. Außerdem stelle ich mir bei jeder Anschaffung die Frage, ob ich das wirklich brauche und vieles fällt so unter den Tisch.
Viele Grüße
Rico meint
Sehr guter Artikel. An so einer Zusammenfassung arbeite ich auch gerade =) Ich finde die Verbindung zwischen Unternehmen und „uns“ immer faszinierender.
karstenochmann meint
Ein wirklich toller Artikel, eine Artikelserie zu diesem Thema würde sicherlich auf gutes Feedback treffen.
Kriss meint
Ich mache es ähnlich. Das Brot für die Pause wird geschmiert, aber mit der Liebsten gehe ich trotzdem gerne Essen. Der Punkt ist: Man muss wissen, für was man sein Geld ausgeben möchte.
Der Malchit meint
Prima gelungener Artikel! Das reich Werden als Ziel etablieren. Das ist die Grundlage des Tuns. Dann kommen die vielen kleinen Puzzle-Teile, die dich zusammen genommen Stück für Stück voran bringen. Genau so funktioniert das.
Über die Einzelheiten kann man diskutieren. Sparplan, Haushaltsbuch, Kartenzahlung oder bar. Das muss jeder für sich entscheiden. Du hast es richtig geschrieben; die eigene Kontrolle der Ausgaben ist das Wichtigste. Kombiniert mit dem großen Ziel kommt man automatisch zu einem rationellen Einsatz seiner Mittel (Geldeinsatz). Die automatische Folge ist die Anhäufung des Überschusses. Ob das auf einem Extrakonto liegt, im Bankfach oder zu Hause, muss wieder jeder selbst entscheiden. Es kommt nicht darauf an wie es ist, es kommt darauf an, das es ist.
Der Malachit.
Jan meint
Hallo Malachit,
ja da hast du Recht, erst einmal ist das Anfangen überhaupt entscheidend. Ich versuche ein paar Tipps zu geben wie man starten kann. mittel bis langfristig wird jeder seinen eigenen Weg entwickeln.
VG Jan
Christin meint
Also ich habs mit Bargeld gelernt. Hebe am Monatsanfang (oder jede Woche) den Betrag ab (im Börserl nur den Betrag für die Woche)…und wenn die Geldbörse vorm Ende zu schnell leer wird musst du sparen und nächsten Monat mehr aufpassen. Nach dem ersten Monat (der viiiiel zu lange war) hab ich mich langsam darauf eingestellt. Jetzt bleibet jeden Monat sogar was übrig. Und alles was ich mir „gönne“ ist viel besser und intensiver als früher, als ich es Gedankenverloren konsumiert habe.
Jan meint
Hallo Christin,
auch kein schlechter Ansatz. Das bezahlen mit Bargeld macht es vielen leichter, bewusst mit dem Geld umzugehen.
Ich muss gestehen, dass ich trotzdem lieber mit Karte zahle um den Überblick zu behalten.
VG Jan
Der Malachit meint
Ich mache es wie du. Jede Woche hebe ich einen festen Betrag ab. Das ist mein Haushaltsgeld, mit dem ich wirtschafte. Davon wird alles bar bezahlt. Wenn dann für die nächste Woche was übrig bleibt, dann freue ich mich und hebe manchmal weniger ab. So sammelt sich auf dem Konto klammheimlich zusätzlich Geld an. Genau so ist es auch, wenn ich zusätzlich Bargeld einnehme. Das bleibt in der Geldbörse und ich brauche in der Woche weniger oder auch gar kein Wirtschaftsgeld vom Automaten holen. Ein Sparkonto wird noch extra geführt. Da wird jeden Monat ein fester Sparbetrag eingezahlt. Andere Spartricks habe ich in meinem Blog vorgestellt. Es gibt so viele Möglichkeiten, die man nutzen kann. Was passt, das muss jeder für sich selbst entscheiden und konsequent durchziehen.
Der Malachit.