In diesem Artikel möchte ich sieben Punkte aufgreifen, die du als Aktien-Anfänger wissen solltest, bevor du dich an der Börse versuchst und dein Geld in Aktien investierst.
Mit diesem Beitrag möchte ich dir dabei helfen, sowohl ein erstes Grundwissen über Aktien aufzubauen, als auch eine realistische Erwartung und Einschätzung über die Renditemöglichkeiten von Aktien zu schaffen.
Inhalt
Was sind überhaupt Aktien?
Als erstes möchte ich natürlich auch alle Anfänger abholen und die Frage beantworten, was Aktien überhaupt sind.
Im Grunde stellt eine Aktie einen kleinen Bruchteil an einem Unternehmen dar. Hat ein Unternehmen beispielsweise 100 Aktien und du hältst 10 davon, so gehören dir 10% dieses Unternehmens. Dieses Unternehmen wird auch als Aktiengesellschaft, kurz: AG bezeichnet. Der Vorteil einer Aktiengesellschaft liegt in erster Linie darin, dass die Aktien leicht transferierbar sind. Gerade bei Unternehmen die an einer Börse gehandelt werden, ist der Kauf- und Verkauf, sogar für Privatpersonen, bereits innerhalb weniger Sekunden über das Internet möglich.
- Smartbroker (Ab 0 Euro pro Order handeln)
- Trade Republic (Aktien & ETFs provisionsfrei handeln)
- Consorsbank (20 Euro für deinen ersten Sparplan geschenkt)
- comdirect-Depot (Mein kostenloses Allrounder-Depot)
- DKB-Cash (dauerhaft kostenloses, verzinstes Girokonto)
- Weltsparen (Automatisches Parken der Cash-Reserve)
Im Normalfall haben börsengehandelte Unternehmen jedoch weit mehr als 100 Aktien. Dadurch ist es möglich, dass große Unternehmen (Bluechips) sekündlich gehandelt werden. Durch den ständigen Kauf und Verkauf entsteht der Aktienkurs. Je nachdem, ob die Zukunftserwartungen für ein Unternehmen positiv oder negativ sind, verändert sich der Aktienkurs nach oben oder unten. Für weitere Informationen empfehle ich an dieser Stelle meinen Beitrag: Was sind Aktien?
Wie kann ich mit Aktien Geld verdienen?
Grundsätzlich gibt es zwei Wege, wie du mit Aktien Geld verdienen kannst:
Auf der einen Seite kannst du als Anleger auf steigende Kurse setzen, also versuchen die Aktie günstig einzukaufen, um sie später zu einem höheren Kurs wieder zu verkaufen. Du spekulierst also auf Kursgewinne. Die zweite Möglichkeit ist die Ausschüttung einer Dividende. Jeder Anleger der eine Aktie hält ist Eigentümer eines Bruchteils des Unternehmens, weshalb ihm auch ein Teil des Gewinns zusteht. In mehr oder weniger regelmäßigen Abständen schüttet die Aktiengesellschaft daher einen Teil ihres Gewinns (wenn denn Gewinne erzielt wurden) an die Anleger aus. Diese Ausschüttung wird als Dividende bezeichnet.
Was in der Theorie noch trennbar ist, verwischt in der Praxis immer mehr. Man geht davon aus, dass durchschnittlich 60% der Gesamtgewinne auf Kursgewinne und etwa 40% auf Ausschüttungen von Dividenden zurückzuführen sind. Langfristig sind Kursgewinne und Dividenden also untrennbar miteinander verbunden.
Welches Risiko haben Aktien?
Natürlich haben Aktien neben einem hohen Gewinnpotential auch ein Risiko. Bei jeder Aktie besteht das Risiko, dass das Unternehmen pleite geht und Insolvenz anmelden muss. In diesem Fall fällt der Aktienkurs auf null und das eingesetzte Geld ist verloren. Der Wert einer Aktie kann jedoch nicht negativ werden, so dass im schlimmsten Fall „nur“ die getätigte Investition verloren ist. Aktien Anfänger sollten sich daher, zumindest in der Anfangsphase, vor allem an großen Unternehmen mit Produkten des täglichen Lebens orientieren.
Die dreißig größten deutschen Unternehmen sind alle im DAX-Index zusammengefasst. Als Aktien Anfänger ist es trotzdem wichtig zu wissen, dass auch hier ein Totalverlust drohen kann. Es ist daher wichtig die Grundlagen der Geldanlage zu berücksichtigen und auf keinen Fall „alle Eier in einen Korb legen“, also sein gesamtes Vermögen nur in eine Aktie investieren.
Kann man mit Aktien reich werden?
Wie macht man an der Börse ein kleines Vermögen? – Indem man mit einem großen Vermögen anfängt…
Bestimmt ist das Investieren in Aktien für Anfänger, sowie auch für Profis kein sicherer Weg, um reich zu werden. Realistischer sind langfristige Vorsteuerrenditen von ca. 8%-10% pro Jahr. Durch regelmäßiges Sparen und die Nutzung des Zinseszinseffekts können Aktien den Vermögensaufbau jedoch nachhaltig unterstützen. Gerade wenn das Vermögen irgendwann größer geworden ist, macht es Sinn zur besseren Streuung der Anlagen zum Teil auch in Aktien zu investieren.
Trotzdem ist es möglich mit Aktien (und viel Glück) richtig reich zu werden. So müssen viele Aktionäre der ersten Stunde von Unternehmen wie Apple oder Microsoft wohl nie mehr in ihrem Leben arbeiten. Solche Erfolge sind jedoch eher unter dem Stichwort: „Glück“ abzuhaken und für Aktien Anfänger keine sinnvolle „Anlagestrategie“.
Wie kann ich Geld in Aktien anlegen?
Der Handel von Aktien ist für Privatanleger mittlerweile leichter als je zuvor. Wo früher noch ein Aktiendepot bei der Hausbank eingerichtet werden musste, bei welchem jeder Handel mit hohen Gebühren zu Buche schlug, reicht heute die schnelle Eröffnung eines Online-Depots. Hierfür kann ich dir die Trade Republic* mit einem guten Gewissen empfehlen. Dies ist kaum schwerer als die Eröffnung eines Tagesgeldkontos und bereits nach kurzer Zeit abgeschlossen. Hier findest du eine Übersicht mit den besten Aktiendepots.
Je nach Depotkonto solltest du prüfen, wie groß deine Ordergröße sein muss, damit dich die Gebühren nicht auffressen. Bei einigen Brokern kannst du bereits ab 1 Euro handeln (z.B. Trade Republic*), dann ist die Positionsgröße fast egal. Bei teureren Brokern sind Investments erst ab ca. 2.000 Euro je Order sinnvoll. Dies ist jedoch nur ein ungefährer Richtwert, der natürlich von jedem individuell festgelegt werden sollte. Setz dich mit den Gebühren deines Online-Brokers auseinander und beziehe auch deine anderen Anlagen mit in die Betrachtung ein. Wie immer gilt hier, nicht nur für Aktien Anfänger: Nicht alles auf eine Karte setzen!
Für kleinere Anlagebeträge lohnt sich hingegen ein Investments in ETFs, zum Beispiel als regelmäßiger Sparplan ab 25 Euro im Monat.
Welche Aktien sollten Anfänger kaufen?
Das ist wohl die spannendste Frage und gleichzeitig auch die schwierigste. Ich werde dir hier leider keine Tipps zu konkreten Unternehmen geben können. Ich möchte dir jedoch einen kleinen Tipp geben, worauf ich generell achte. Aktien Anfänger sollten sich, meiner Meinung nach, grundsätzlich von Mode- oder Trendaktien fernhalten. Oft werden in irgendwelchen windigen Finanzblättern tolle Unternehmen empfohlen, die gerade mal ein paar Hände voll Mitarbeitern und eine Marktkapitalisierung von nur wenigen Millionen haben. Sicher kann man damit Geld verdienen, aber es ist, gerade für Anfänger, sehr viel leichter damit Geld zu verlieren.
Also, worauf solltest du dann beim Kauf von Aktien achten?
Ich halte einfach die Augen im Alltag offen. Welche Unternehmen fallen auf, welche Produkte nutze ich regelmäßig? Getränke, Tütensuppen, Putzmittel, Windeln (nutze ich selber nicht so häufig 😉 ), Sportsalben/Medizin, Fastfood/Junkfood, usw…
Erkennst du den Unterschied zur kleinen Solarbude oder dem nächsten Tech-Startup von nebenan? Richtig, bei den eben von mir genannten Produkten handelt es sich nicht um irgendwelche „neumodischen Trends“, es handelt sich einfach um Produkte des täglichen Lebens. Meist gibt es die dahinterstehenden Unternehmen seit vielen Jahrzehnten. Sie wachsen langsam aber auch kontinuierlich. Hier lohnt es sich meiner Meinung nach für Aktien Anfänger am meisten nach lukrativen Investments zu suchen.
Im letzten Schritt solltest du dir das Unternehmen einmal genauer anschauen, den Geschäftsbericht einmal durchblättern und die Bilanz wenigstens einmal überfliegen. Ich kann dich nur vor den vielen Finanzseiten warnen, hier sind sehr oft Fehler versteckt die einem nicht sofort auffallen. Guck lieber kurz selbst in die Bilanz und mach dir selbst ein Bild. Als kleiner Tipp, oder kleine Anregung kannst du dir auch einmal mein Dividenden-Portfolio anschauen. Ich bitte dich jedoch, nicht (niemals) einfach irgendetwas blind nach zu handeln. Denke selbst, verstehe alles und übernimm dann die Verantwortung für dein Handeln.
Fang an zu handeln
Ich hoffe ich konnte dir mit diesem Artikel einen kleinen Einstieg in die Materie geben, der Weg vom Aktien Anfänger zum Profi ist lang und steinig, aber er beginnt wie immer mit dem ersten Schritt. Fange sofort an und eröffne jetzt dein Aktien-Depot bei Trade Republic*. Also viel Erfolg beim Kauf deiner ersten Aktie!
Dividendenhamster meint
Hi Jan,
sehr schönes Artikel für Aktienfänger. Ich würde aus meiner Sicht noch zwei Dinge ergänzen wollen.
1) Diversifikation eines Aktien-Depots
2) Trading oder Investmentstrategie angepasst auf die Persönlichkeit
Bei der Diversifikation streiten sich natürlich immer wieder die Geister. Gerade bei der Menge der unterschiedlichen Akten sowie das Verhältnis Risiko der Einzelaktienposition zum Gesamtkapital des Depots. Habe hierzu vor einiger Zeit ebenfalls mal einen umfangreicheren Artikel geschrieben. http://dividendenhamster.de/diversifikation-von-aktien-portfolios/
Was allerdings immer wieder wichtig ist, dass man sich mit seiner Trading- oder Investmentstrategie wohl fühlt. Hintergrund ist, dass man diese auch mit Disziplin und Leidenschaft umsetzen muss. Dabei gilt immer wieder zu eruieren, ob man kurz-, mittel- oder langfristig unterwegs sein will.
Ich habe irgendwann mal das für mich so gelöst. Positionstrading, Trendfolge und Dividenden-Akkumulieren. Das hat damit zu tun, dass Börse meine Leidenschaft ist. Muss natürlich nicht auf jeden zutreffen. Wovon ich mich beispielsweise verabschiedet habe ist das reine Daytrading. Es geht für mich zuviel Zeit drauf und mir fehlt letztlich die Disziplin. Ausserdem ist das Chance/Risiko Verhältnis aus meiner Sicht nicht gut, da man die Gewinne meist nicht laufen lassen kann…
Aber gut, wollte einfach noch auf die zwei Dinge für Aktienanfänger hinweisen.
In diesem Sinne heute einen weltmeisterschaftlichen Abend, Gruß René
P.S. Danke nochmal für das Buch, welches ich bei Deinem Gewinnspiel gewonnen habe.
Dirk meint
Aus meiner Sicht fasst der Artikel alles Wichtige für den Anfänger an der Börse zusammen. Vor allem ist es gut, wenn den deutschen Anlagern wieder Mut gemacht wird – die Aktienquote an dem Gesamtvermögen ist in vielen deutschen Haushalten noch viel zu gering.
Ich hätte vielleicht noch EFTs als Alternative zur Direktinvestition angesprochen und eine Warnung vor Derivaten und „synthetischen Bankprodukten“ ausgesprochen.
Mathias Maier meint
Ein sehr interessanter Artikel für Neueinsteiger im Aktienhandel.
Als weiteren wichtigen Ratschlag möchte ich auf das Thema „Aktien und Emotionen“ hinweisen. Erfolg am Aktienmarkt lässt sich nur erzielen, wenn der Anleger seine Gefühle unter Kontrolle hat. Wer sich in eine Aktie „verliebt“ oder nicht in der Lage ist, eigene Fehler (oder einfach nur falsches Timing) einzugestehen und die Reißleine zu ziehen, wird auf Dauer wenig Freude an seinen Investments haben. Vermutlich bin ich nicht der Einzigste, der für diese Erfahrung schon viel Lehrgeld bezahlen musste.
„Der Kluge lernt aus seinen Fehlern, der Weise aus den Fehlern der anderen.“
Björn meint
Sehr guter und objektiver Artikel der keine wilden Versprechungen macht, sondern das Thema ganz gut und für Anfänger verständlich erklärt.
Erst einmal bei den Basics anzufangen was eine Aktie ist usw. Finde ich sehr gut da so alle abgeholt werden. Ich habe auch schon in Aktien investiert und kann sagen, dass man wirklich gut aufpassen muss.
Man sollte nicht irgendetwas kaufen sondern genau verstehen was man da kauft. Und wie es in diesem Artikel schon gesagt wurde nicht einfach etwas kaufen was in einem Heft steht. Selber informieren und dann investieren.
Und es ist auch wirklich so, dass man damit schon etwas Geld machen kann. Es ist aber auch am Anfang sehe zeitintensiv. Das sollte noch gesagt sein.
Paul meint
Was mir bisher aufgefallen ist, dass von diversen Airlines die Aktienkurse im Winterflugplan fallen und man hier die Möglichkeit hätte günstig einzukaufen. Zum Sommerflugplan (wo die Airline also Umsatz macht), steigen die Kurse extrem.
Getraut mit Aktien zu handeln – habe ich mir allerdings bisher nicht.
Menke meint
Ich stimme Mathias da voll und ganz zu. Gerade Anfänger lassen sich sehr leicht von ihren Emotionen leiten. Ich kenne da auch einige, die dadurch schon viel Lehrgeld bezahlt haben.
Der Artikel sagt eigentlich alles was man als Anfänger wissen sollte, werde ich weiter empfehlen!
Lg
David meint
Schöner Artikel mit den wichtigsten Basics. Anfänger sollten grundsätzlich die Finger davon lassen selbst Aktien zu kaufen bevor sie verstanden haben was sie da genau tun. Die Beispiele der Vergangenheit haben doch deutlich gezeigt, das mit Aktoien zwar geld verdient werden kann, aber die Anfänger sind das meistens nicht.
Al Z. Haymr meint
An diesem Artikel finde ich es sehr frech die DABank („Hierfür kann ich euch die DAB Bank* mit einem guten Gewissen empfehlen“) und das Buch anzupreisen und dann den Vermerk zu dem Sternchen („*Affiliatelink“) ganz unten auf die Webseite ohne einen weiteren Kommentar zu schreiben. Ich kann nicht verstehen, wieso diverse Blogs Affiatenlinks verwenden. Es gibt auch andere Wege Werbebanner etc. in die Webseite einzubauen, ohne dass dem Leser falsche Tipps gegeben werden. Für alle, die nicht wissen was Affiatenlinks sind, hier der Wikipedia-Artikel dazu: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Affiliate-Marketing
Jan meint
Danke für deinen Kommentar.
Du hast Recht, vielleicht sollte ich das Wort Affiliatelink noch einmal näher definieren.
Was meinst du aber mit falschen Tipps? Das Buch von Nicolas (ein Mitglied im Wertpapier Forum, wer das Buch kennt, weiß warum ich es empfehle) steht bei mir im Schrank und das Depot der DAB Bank nutze ich selbst. Darüber hinaus ist die Werbung gekennzeichnet, im Gegensatz zu vielen anderen Nachrichten-Portalen oder Testvergleichsseiten.
Keiner zwingt dich meine Inhalte zu lesen, die Links zu klicken oder die entsprechenden Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen.
VG
Jan
Andreas Herrmann meint
Besonders interessant fand ich, dass es in der Regel erst Sinn macht ab 5000 Euro mit Aktien zu handeln, denn sonst zahlt man mehr Gebühren, als dass man eine Rendite erwirtschaften kann/wird. Normalerweise. Danke für diesen sehr aufschlussreichen Beitrag.
Jan meint
Hallo Andreas,
ja das halte ich schon für ein Minimum, eigentlich sollte es noch mehr sein. Bei ETFs sieht es natürlich wieder anders aus.
Florian Günther meint
Hallo Jan,
tolle Zusammenfassung. Aktuell wird ja viel über ETF´s gesprochen. Kleinanlegern wird empfohlen dort einzusteigen. Wie ist Deine Meinung zu diesem Thema?
BG
FLO
Jan meint
Hallo Florian,
du meinst allgemein zu ETFs?
Ich finde ETFs klasse. Meiner Meinung nach eignen sich ETFs für Anleger die sich wenig mit ihren Anlagen beschäftigen wollen/können.
Die wichtigste Voraussetzung ist allerdings, dass die Anleger ETFs verstehen denn sonst entsteht genau das gleiche Dilemma wie bei der Bankberatung.
Der Anleger gibt sein Geld irgendwohin und hofft, dass es mehr wird. Wenn es dann im Wert sinkt, ist das Geschrei wieder groß.
VG
Kosta meint
Aktien haben einen schlechten Ruf. Den Leuten steckt das Platzen der dot-com-Blase Ende der Neunziger noch in den Knochen. Dann gab es noch so „Auswüchse“ wie die T-Aktie (Stichwort Werbung mit Manfred Krug 1996), die dann auch den letzten Rentner dazu brachten, bei seiner Hausbank Aktien zu zeichnen. Dot-com und Telekom sind für Privatanleger nicht gut ausgegangen. Folglich ist den Deutschen die Lust auf Aktien gründlich vergangen. Ein schwerer Fehler, wie sich herausstellte, denn die Mehrheit der Deutschen hat dadurch nicht am stetigen Wachstum des Aktienmarktes der Nullerjahre und danach partizipiert. Problem war: sowohl die Fälle dot-com wie auch Telekom widersprachen schon immer den Grundregeln für Aktien-Privatanleger. Die Konzentration auf nur ein Marktsegment, nämlich der des neuen Marktes, war ein großer Fehler. Die Bäume wuchsen in den Himmel, keiner sah den Absturz kommen. Die Sonne lachte und die Aktien jeder Garagenfirma schossen in absurde Höhen. Der Absturz und der Kater danach waren historisch. Stichwort T-Aktie: Privatanlegern die Investition in nur ein Unternehmen als sichere Anlage zu bewerben, war einfach eine der besten Werbelügen der Nachkriegsgeschichte. Was lernen wir daraus? Den richtigen Ein- oder Ausstiegszeitpunkt für Aktien verpasst ein Privatanleger mit Sicherheit. Im Grunde ist das pure Zockerei. Weiter ist das Invest in nur eine Firma oder ein Marktsegment für Privatanleger viel zu risikoreich. Was noch dazu kommt: ständiges hin und her und raus und rein verursacht hohe Transaktionsgebühren, was die Rendite enorm schmälert. Was bedeutet das nun für Privatanleger? Wer versucht, aus dem Nichts am Aktienmarkt ein schnelles Vermögen zu machen, wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit scheitern. Als Privatanleger gilt es, mit einem überschaubaren Risiko am trotzdem vorhandenen Wachstum der globalen Aktienmärkte LANGFRISTIG zu profitieren. Dazu eignen sich breit gestreute Aktienfonds am besten. Das war schon früher so. Seit ein paar Jahren gibt es ETF-Fonds, die es dem Privatanleger günstig wie nie ermöglichen, sein Geld in Aktien anzulegen. Das ist überall zu lesen und in aller Munde. Wohl auch deshalb, weil es einfach Sinn macht. Dabei sollte man aber tatsächlich weltweit anlegen, und vor allem möglichst langfristig, also 10 Jahre oder besser mehr im Blick haben. Und man darf nicht schlecht schlafen, wenn es auch mal abwärts geht. Dann sind 6-8% über die Jahre eine durchaus realistische Rendite. Viele reden schon vom hohen Risiko, wenn alles Geld der Welt auf ETFs konzentriert ist. Allerdings ist das gesamte ETF-Volumen im Vergleich zum Gesamtmarkt noch immer sehr gering. Und wer Angst vor einem Klumpenrisiko hat, dürfte auch niemals in Immobilien investieren. Fazit: Privatanleger sollten nicht mit dem Handel von Aktien versuchen, kurzfristig Gewinn zu machen. Wer sich gut auskennt und Zeit investieren will, kann sich aber durchaus sein langfristiges Aktienportfolio in bewährte Firmen selbst zusammenstellen. Für die meisten Privatanleger stellt das Invest in ETFs die beste Alternative dar, weil Risikostreuung, niedrige Gebühren und hohe Flexibilität damit optimal einhergehen. Wie es genau geht, steht gut verständlich beschrieben beispielsweise bei finanztip.
Jan-Christian meint
Hallo Kosta,
vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag.
Leider ist es so, dass die Deutschen in der dotcom-Blase einen schweren Schlag erlitten haben.
Die Risikotoleranz vieler Menschen ist leider sehr gering. In meinen Augen liegt es vor allem an der medialen Darstellung von Aktien und Börse. Sie werden häufig als riskantes Teufelszeug verschrien. Leider ist diese Darstellung vollkommen undifferenziert. Nicht umsonst bauen beispielsweise die Amerikaner einen großen Teil ihrer Altersvorsorge auf Aktien auf.
Ob ETF oder Aktie ist eine spannende Frage die ich in meinem letzten Beitrag sehr ausführlich behandelt habe.
VG
Jens meint
Vielen Dank für den interessanten Beitrag. Aktien sind heute in Zeiten des Niedrigzinses eine gute Möglichkeit sein Geld für sich arbeiten zu lassen. Sich in dieses Thema einzulesen kann wirklich nicht schaden.
Mit besten Grüßen
Jens