Du möchtest dein Geld anlegen und dich dabei nicht auf andere verlassen, du weißt aber nicht genau wo du starten sollst? Genau darum geht es in diesem Beitrag. Mein Ziel ist es, dich dabei zu unterstützen, deine Finanzen selbst in die Hand zu nehmen, um langfristig mehr aus deinem Geld zu machen. Ich möchte dir dabei helfen, dein selbstständig anzulegen. Aus diesem Grund habe ich einen kleinen Guide geschrieben, um dich beim Einstieg in Aktien, Börse und Co. so gut es geht zu unterstützen.
Für viele Menschen bedeutet bereits der Gedanke daran, sich mit dem Thema Geldanlage zu beschäftigen Stress. Doch warum eigentlich? Die Antwort ist einfach, häufig wird uns suggeriert, dass Geld Anlegen unglaublich kompliziert ist und ausschließlich mit der Unterstützung durch Profis gelingen kann. Das ist aber einfach falsch!
Natürlich solltest du dein Geld nicht blind ohne Sinn und Verstand in der Gegend verteilen. Du brauchst schon einen Plan. Diesen aber zu entwerfen ist keine Raketenwissenschaft. In diesem Beitrag erfährst du, wie du starten und dein Geld richtig investieren kannst.
Inhalt
Warum du dein Geld anlegen solltest
„Ich habe keine Zeit …“
„Ich verdiene nicht genug Geld …“
„Ich kann kein Geld sparen …“
„Ich habe keine Ahnung …“
Meine Finanz-Tools, die ich zur Zeit nutze und empfehle*:
- Smartbroker (Ab 0 Euro pro Order handeln)
- Trade Republic (Aktien & ETFs provisionsfrei handeln)
- Consorsbank (20 Euro für deinen ersten Sparplan geschenkt)
- comdirect-Depot (Mein kostenloses Allrounder-Depot)
- DKB-Cash (dauerhaft kostenloses, verzinstes Girokonto)
- Weltsparen (Automatisches Parken der Cash-Reserve)
Mit Sicherheit gehörst auch du zu den viel beschäftigten Menschen, oder? Tagsüber erfordert der Job deine volle Aufmerksamkeit. Am späten Nachmittag vielleicht noch kurz zum Sport und danach nimmt dich deine Familie voll in Beschlag. Wo soll da noch Zeit für Geldanlage und Vermögensaufbau bleiben. Und außerdem passt es finanziell eh gerade nicht rein.
Kannst du dich mit dieser Person identifizieren?
Den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht
Je nach Lebensphase verändert sich dein Fokus: Ausbildung, Vollgas im Job, Familienplanung, Wohnung/Haus, all diese Phasen kosten Geld. Wo ist da noch Platz für den Vermögensaufbau?
Darum kümmere ich mich wenn… Und genau das ist der Fehler!
Wenn du deinen Vermögensaufbau in diesen Phasen nicht aktiv anfängst, wirst du nie genug Geld zum Anlegen übrig haben. Geldanlage ist nichts, was mal eben so nebenbei passiert. Ein Plan muss her, um das Thema proaktiv anzugehen.
Ähnlich wie beim Sparen warten viele darauf, dass von alleine etwas passiert. Sie warten ab, was am Ende des Monats übrig bleibt und legen dieses Geld dann zur Seite. Es bleibt aber nichts übrig. Das Thema hat einfach keine Priorität also wird das Geld für andere Dinge ausgegeben.
Ab wann solltest du also dein Geld anlegen?
Klare Antwort: Sofort! Es wird niemals den perfekten Zeitpunkt geben.
Ich sage immer: Eins ist besser als null. Selbst wenn du jeden Monat (am Anfang des Monats) nur kleine Beträge anlegen kannst, wird sich das positiv auf deine finanzielle Situation auswirken. Einfach weil du dem Thema Geldanlage eine gewisse Priorität einräumst und anfängst, deinen Plan umzusetzen.
Kümmere dich selbst um deine Geldanlage
Wann hast du das letzte Mal jemanden damit beauftragt, dir eine Partnerin oder einen Partner zu suchen. Eher gar nicht, oder?
Anders ist es beim Thema Geldanlage. Tagtäglich laufen noch immer Millionen Menschen zu irgendwelchen Beratern, in der Hoffnung, dass sie bei einem Kaffee und dem einstündigen Gespräch das Thema Geldanlage wieder für ein weiteres Jahr abgehakt haben.
Blödsinn. Geld ist ein so individuelles Thema, Geldanlage lässt sich nicht outsourcen. Punkt.
Sobald du jemand anderes damit beauftragst, sich um deine Finanzen zu kümmern, kommt es zu einem Zielkonflikt.
Sorry, vielleicht werde ich bei dem Thema ein bisschen emotional. Aber ich verstehe es einfach nicht. Wenn es ums Geldverdienen geht, sind wir voll interessiert, Jobwechsel, Gehaltserhöhung, neue Tarifstufe. Alles Themen, die im Job verdammt wichtig sind. Und dann geben viele das hart erarbeitete Geld einem Dritten nach dem Motto: „Kümmer dich mal drum und mach mehr daraus.“
Dies ist nicht nur ein Risiko, nein, du verschenkst vor allem ein unglaubliches Potenzial!
Die Macht des Zinseszinses
Mit Sicherheit kennst du den Zinseszinseffekt noch aus der Schule, oder? Lass uns das Wissen trotzdem noch einmal kurz auffrischen.
Stell dir einmal vor, du bist 27 Jahre alt und kannst jedes Jahr 5.000 Euro zur Seite legen. Du sparst dein Weihnachtsgeld, dein Urlaubsgeld und legst jeden Monat noch ein paar Euro von deinem Gehalt zur Seite.
Wenn du dieses Geld jetzt Jahr für Jahr unter dein Kopfkissen legst, hast du nach 40 Jahren ein Vermögen von 200.000 Euro angespart. Ganz nett, oder?
Aber was passiert, wenn du das Geld anlegst und dafür jedes Jahr eine Rendite von (durchaus realistischen) 7 Prozent erhältst? Pünktlich zum Renteneintritt überschreitet dein Vermögen die Million. Dein Vermögen beträgt: 1.068.048 Euro. Das klingt noch mal deutlich besser, oder?
Der Zinseszinseffekt macht es möglich. Dadurch, dass deine Zinsen/Rendite jedes Jahr wieder angelegt wird, steigt dein Vermögen nicht linear sondern exponentiell.
Wenn du es schaffst, deinen jährlichen Sparbetrag mit der Zeit zu erhöhen, steigt auch dein Zielbetrag zum Renteneintritt.
Für den Erfolg deiner Geldanlage sind somit zwei Parameter entscheidend: Zeit & Rendite. Je länger dein Anlagezeitraum ist, desto länger kann der Zinseszinseffekt seine Magie entfalten. Und was passiert, wenn du dein Geld gut anlegst und die Rendite steigt, ist ebenfalls logisch, oder?
So fängst du an, dein Geld richtig anzulegen
Lass uns also anfangen. Am Anfang jedes großen Projektes (und Geldanlage ist definitiv ein großes Projekt) steht die Planung. Auch wenn es im ersten Moment ein bisschen überdimensioniert erscheinen mag, möchte ich dich bitten, die folgenden Punkte einmal zu verschriftlichen. Schnapp dir Stift und Papier und beantworte jede Frage. Schritt für Schritt entwickeln wir so eine Strategie für deinen Vermögensaufbau.
- Was sind deine finanziellen Ziele?
- Wie viel Geld möchtest du anlegen?
- Wie lange möchtest du dein Geld anlegen?
- Welches Risiko möchtest du eingehen?
- Fang an dein Geld zu investieren
1. Was sind deine finanziellen Ziele?
Im ersten Schritt geht es um deine Ziele. Stell dir vor du möchtest in zwei Jahren ein schönes Haus kaufen. Du hast die letzten Jahre hart gearbeitet und viel zurückgelegt, um das notwendige Eigenkapital anzusparen. Die dümmste Idee wäre es jetzt, dieses Geld in Aktien zu stecken. Was machst du, wenn sich die Kurse in den nächsten zwei Jahren halbieren? Der Traum vom Eigenheim wäre wohl ausgeträumt.
Ganz anders sieht es hingegen aus, wenn du dein Geld für einen längeren Zeitraum nicht brauchst. In diesem Fall wären Aktien sicherlich eine gute Idee. Aber dazu kommen wir später. Noch sind wir bei deinen konkreten Zielen.
Mach eine Liste mit all deinen (großen) Ausgaben, Anschaffungen und finanziellen Zielen in den nächsten Jahren. Du kannst anfangen beim nächsten großen Urlaub, dem neuen Auto oder der Immobilie in fünf Jahren. Wichtig ist, dass du dir für jedes Ziel einen festen Geldbetrag und unbedingt einen fixen Termin definierst.
2. Wie viel Geld möchtest du anlegen?
Im zweiten Schritt geht es um deine aktuelle Finanzsituation. Mache zuerst einen Kassensturz. Verschaffe dir einen Überblick über deine aktuelle Vermögenssituation und deine Einnahmen & Ausgaben.
Wenn du noch nie eine detaillierte Finanzübersicht erstellt hast, findest du hier einen Artikel, in welchem ich dir zeige, wie du deine Vermögensbilanz und deine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung aufstellen kannst.
Nachdem du deine Finanzübersicht erstellt hast, solltest du die folgenden zwei Fragen für dich beantworten können:
Wie viel Geld hast du jetzt sofort als Einmalbetrag zur Verfügung und wie viel möchtest du in Zukunft monatlich sparen?
Schreibe auch diese beiden Zahlen auf.
3. Wie lange möchtest du dein Geld anlegen?
Als nächsten Schritt legen wir deinen Anlagezeitraum fest. Lass uns als Beispiel die Börse bzw. konkreter die Aktienmärkte nehmen:
Langfristig gehen wir davon aus, dass die Aktienmärkte (wie bereits in den letzten 100+ Jahren) weiter steigen werden. Das ist quasi die Grundvoraussetzung, um überhaupt zu investieren.
Kurzfristig unterliegen Aktien allerdings starken Schwankungen. Aus diesem Grund müssen wir ein bisschen tiefer in die Historie einsteigen. In der Vergangenheit hat es im schlechtesten Fall etwa 10 Jahre gedauert, bis das eingesetzte Kapital nach einem Crash wieder zusammen war (Ausnahmen bestätigen diese Regel).
Was bedeutet das für unsere Geldanlage? Grundsätzlich solltest du niemals Geld an der Börse investieren, welches du innerhalb der nächsten (~10) Jahre benötigst. Doch was machen wir dann damit? Je nach Anlagezeitraum kommen die folgenden Anlagen in Frage. Die Liste ist additiv, je länger dein Anlagehorizont, desto mehr Pferde kannst du reiten.
- unter 2 Jahre – Bankprodukte/Spareinlagen, kurzlaufende Staatsanleihen
- 2 bis 10 Jahre – Crowdinvesting, Anleihen
- über 10 Jahre – Aktien/ETFs
Diese Regeln sind natürlich nicht in Stein gemeißelt, sollten aber schon eine sinnvolle Richtung vorgeben. Vergleichst du nun die Tabelle mit deinen Zielen, so ergibt sich schon einmal eine gute Orientierung, wo dein Geld in Zukunft hinfließen sollte. Auf die konkrete Auswahl deiner Investments gehen wir aber ebenfalls weiter unten noch ein.
4. Welches Risiko möchtest du eingehen?
Nun kennst du deinen persönlichen „langfristigen“ Anteil. Sagen wir einfach mal, du hast 10.000 Euro über, die in den nächsten Jahren für keine größere Anschaffung reserviert sind. Dieses Geld möchtest du nun langfristig anlegen. Und jetzt kommt der Pferdefuß. Nur weil das Geld langfristig angelegt werden soll, bedeutet das nicht, dass davon alles an der Börse in Aktien oder ETFs investiert wird. Ein ganz wichtiger Parameter fehlt noch, nämlich deine persönliche Risikotoleranz.
Aktienmärkte unterliegen Schwankungen. Es ist nicht möglich, dein Geld ohne Risiko anzulegen. In der Vergangenheit waren temporäre Verluste von 50 % oder 60 % zwar selten aber sie traten eben doch alle paar Jahre auf. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Anteil an Aktien in deinem Depot über deine Risikotoleranz zu steuern. Hier rechnen wir nicht mit Prozent, sondern mit harten Euros. Wie viel Geld bist du bereit, zu verlieren, ohne dass dein Schlaf unruhig wird?
Würdest du die kompletten 10.000 Euro in Aktien anlegen, wäre es also nur eine Frage der Zeit, bis sich die Werte halbieren. Kannst du damit leben? Wenn nicht solltest du den Aktien-Anteil unbedingt reduzieren. Du läufst sonst Gefahr, dich selbst zu überschätzen, und fängst an von deiner eigenen Strategie abzuweichen.
Da wir aber unser Geld langfristig anlegen wollen gehen wir davon aus, dass wir mit Aktien Vermögen aufbauen und nicht halbieren, das sollte klar sein. Diese Schwankungen sind normal und gehören einfach mit dazu. Darüber hinaus gibt es keine Garantie, dass Aktien langfristig immer steigen werden. Wenn dein Aktienanteil allerdings zu groß ist, besteht das Risiko, dass du irgendwann kalte Füße bekommst und dein ganzes Depot aus Angst zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt auflöst. Wenn das der Fall ist, hast du keine Chance mehr, diese Verluste wieder aufzuholen.
Gehe also genau in dich und berechne in harten Euro, wie viel du bereit bist, zu verlieren.
5. Fang an dein Geld zu investieren
Jetzt kommt der finale Schritt. Die folgenden Informationen hast du bisher gesammelt:
- monatlicher Anlagebetrag
- einmaliger Anlagebetrag
- Risikoanteil in Aktien/ETFs
Jetzt gilt es, das Geld sinnvoll zu verteilen. Der in meinen Augen beste Weg ist es, den „sicheren“ Anteil. Also 100 % – Risikoanteil. Auf einem Tagesgeldkonto zu parken. Ja, die Rendite von Tagesgeldkonten ist zurzeit miserabel. Das Ziel dieses Anteils ist es allerdings nicht, eine überdurchschnittliche Rendite zu erwirtschaften. Der Anteil im Tagesgeld soll das Gesamtdepot stabilisieren und somit die Schwankungen reduzieren. Du musst trotz Geldanlage noch ruhig schlafen können.
Beim riskanten Anteil hast du unendlich viele Möglichkeiten. Im nächsten Schritt möchte ich dir ein paar Tipps geben und dir zeigen, wo du dein Geld am besten anlegen kannst.
Wo kannst du dein Geld am besten anlegen?
In den nächsten Schritten stelle ich dir konkrete Geldanlagen vor. Ich zeige dir die Vor- und Nachteile und gebe dir ein paar Tipps, worauf du achten solltest. Aber beginnen wir noch einmal mit den Grundlagen.
Das magische Dreieck der Geldanlage
Ja, zugegebener Weise klingt es dramatischer, als es ist. Im Grunde sagt das magische Dreieck aus, dass du bei jedem Investment zwischen den drei Parametern: Sicherheit, Rentabilität und Liquidität abwägen musst. Du kannst nicht alles auf einmal haben, die unterschiedlichen Ziele konkurrieren miteinander. Die drei Parameter werden als Ecken eines Dreiecks dargestellt. Bei Wikipedia kannst du bei Interesse tiefer in das Thema einsteigen, hier die Kurzform:
- Sicherheit: Die Sicherheit bezieht sich auf den Vermögenserhalt bzw. die Schwankungsbreite. Aktien zum Beispiel sind im Vergleich zu Tagesgeldkonten eher unsicher, da ihr Wert im Zeitverlauf schwankt.
- Rentabilität: Wie groß ist das Renditepotenzial des Investments. Hier können wir das Beispiel von oben einfach umdrehen. Aktien haben ein hohes Renditepotenzial, während das Tagesgeldkonto von den Renditechancen ziemlich begrenzt ist.
- Liquidität: Hiermit ist gemeint, wie lange es dauert, bis du dein Geld aus einem Investment wieder auf deinem Konto hast. Während das Tagesgeld nahezu sofort verfügbar ist, braucht der Verkauf einer Immobilie schnell mehrere Monate.
Für dich bedeutet das, dass du jede Investition im Hinblick auf jede dieser Ecken bewerten und in deine Anlagestrategie einpassen musst. Das werden wir in den nächsten Schritten tun.
Behalte die Kosten & Gebühren im Blick
Ich kann dir nur eines raten: Behalte die Gebühren im Blick. Im ersten Moment klingen ein oder zwei Prozent nach fast nichts. Der Zinseszinseffekt wirkt aber genauso auf deine Gebühren. Bei einem Anlagevermögen von 100.000 Euro entsprechen 2 % immerhin 2.000 Euro an Gebühren. Und das jedes Jahr…
Hohe Kosten fallen vor allem dann an, wenn man einen großen Teil der Geldanlage an eine andere Person oder ein Unternehmen abgibt. Egal ob Bank, Berater oder Investmentfonds, alle müssen von irgendwas leben. Und das sind nun einmal die Gebühren der Anleger, also dein Geld!
Als informierter Anleger hast du somit einen großen Vorteil, wenn du die Produkte zum einen wirklich verstehst und dich zum anderen selbst um deine Geldanlage kümmern kannst. Anstatt eines teuren Investmentfonds mit ein bis zwei Prozent Gebühren bietet sich zum Beispiel ein günstiger ETF mit nur 0,1 bis 0,5 Prozent an Gebühren an.
Das gleiche gilt für dein Depot, es gibt keinen Grund dein Aktiendepot bei deiner (teuren) Hausbank zu führen. Online gibt es viele Angebote, bei denen die Depotführung komplett kostenlos ist. Bei einigen Anbietern erhältst du sogar eine Prämie für die Kontoeröffnung oder den Depotwechsel.
Wo kannst du dein Geld am besten anlegen?
Schauen wir uns einmal ein paar konkrete Geldanlagen an. Neben einer Erklärung findest du zu jedem Investment eine Einordnung anhand der drei Kriterien des magischen Dreiecks: Sicherheit, Rentabilität und Liquidität.
Bankprodukte
Bankprodukte zählen zu den sicheren Geldanlagen. Dies hat vor allem zwei Gründe: Zum einen unterliegen die getätigten Einlagen keinen Schwankungen. Wenn du also 1.000 Euro auf ein Konto legst, bleiben diese 1.000 Euro erhalten. Darüber hinaus bekommst du sogar noch einen kleinen Zins. Zum anderen sind Bankprodukte sehr stark durch den Staat reguliert. Für viele Konten gibt es durch die staatliche Einlagensicherung Bürgschaften durch die Bundesrepublik Deutschland. Wenn es dir also wichtig ist, dein Geld sicher anzulegen, sollte der Fokus auf Bankprodukten liegen.
Tagesgeldkonto
Das Tagesgeldkonto ist wohl der Klassiker für die kurzfristige Geldanlage und hat das Sparbuch mittlerweile (fast) abgelöst. Durch eine kurze Überweisung hast du das Geld auf dem Konto und kriegst zumindest noch ein paar Mini-Zinsen.
Für mich ist das Tagesgeldkonto weniger aus Renditegesichtspunkten, sondern viel mehr aus organisatorischer Sicht interessant. Bei einigen Anbietern kannst du mehrere kostenlose Unterkonten einrichten. Diese eignen sich um Geld für bestimmte Sparziele zur Seite zu legen. Du hast also ein Konto für den Urlaub, ein Konto für die Steuernachzahlung und ein Konto für das neue Auto.
Achte bei deinem Tagesgeldkonto darauf, dass es der deutschen Einlagensicherung unterliegt, somit zählt es tendenziell zu den „sicheren Geldanlagen“. Daneben kann es sich lohnen, regelmäßig die verschiedenen Tagesgeld-Anbieter zu vergleichen da die Zinsen immer wieder schwanken.
Bewertung
- Rendite: niedrig
- Liquidität: hoch
- Sicherheit: hoch
Hier geht es zum Tagesgeld-Vergleich >>
Festgeldkonto
Das Festgeldkonto ist ebenfalls ein klassisches Bankprodukt und eine weitere Möglichkeit für dich, dein Geld (relativ) sicher anzulegen. Beim Festgeldkonto legst du dein Geld für einen bestimmten Zeitraum fest an. In dieser Zeit kommst du nicht an dein Geld. Im Gegenzug bekommst du etwas höhere Zinsen als auf deinem Tagesgeldkonto.
Aktuell kann ich ein Festgeldkonto nur bedingt empfehlen. In meinen Augen ist der Liquiditäts-Nachteil so hoch, dass er nicht durch die geringfügig besseren Zinsen kompensiert wird.
Bewertung
- Rendite: niedrig
- Liquidität: niedrig
- Sicherheit: hoch
Hier geht es zum Festgeld-Vergleich >>
Wertpapiere
Im Grunde genommen fassen Wertpapiere alle Geldanlagen zusammen, die du direkt über die Börse tätigen kannst. Wenn du also dein Geld in Aktien, Anleihen und Co. anlegen möchtest, bist du hier genau richtig.
Anleihen
Beginnen wir mit Anleihen. Bei einer Anleihe trittst du als Gläubiger auf und kannst einem Staat oder einem Unternehmen Geld leihen. Anleihen sind Forderungen, die einfach an der Börse gehandelt werden können. Wenn du also eine deutsche Staatsanleihe für 1.000 Euro kaufst, schuldet dir Deutschland dieses Geld. Diese Forderung (Anleihe) kannst du aber auch einfach weiterverkaufen.
Die genauen Modalitäten zu Zinssatz, Zinsausschüttung und Rückzahlung differieren sehr stark unter den einzelnen Anleihen. Eine Bewertung ist nur bedingt möglich, da vor allem der Schuldner entscheidend ist. Eine deutsche Staatsanleihe ist deutlich sicherer als Anleihen von einigen südamerikanischen oder afrikanischen Ländern. Dies spiegelt sich auch in der deutlich geringeren Rendite wider.
Bewertung
- Rendite: mittel
- Liquidität: mittel
- Sicherheit: mittel
Aktien
Kurz erklärt, sind Aktien Anteile an Unternehmen, die an der Börse gehandelt werden. Mit einer Aktie gehört dir also ein winziger Anteil an McDonald’s, Microsoft und Co. Das Schöne an Aktien ist, dass du sie jederzeit innerhalb von Sekunden über die Börse kaufen und verkaufen kannst. Außerdem handelt es sich um einen echten Wert, dem, in Abgrenzung zu z. B. Anleihen, nicht nur ein Versprechen entgegensteht.
Der Wert einer Aktie wird von der wirtschaftlichen Entwicklung und den Zukunftsaussichten des Unternehmens bestimmt. Als Anleger kannst du auf zwei Wegen davon profitieren. Zum einen kannst du auf steigende Kurse setzen und deine Aktien nach einem Anstieg verkaufen. Zum anderen schütten erfolgreiche Unternehmen regelmäßig einen Teil ihrer Gewinne als sogenannte Dividende aus. Wenn du Aktien längerfristig hältst, kannst du auch davon profitieren. In der Praxis ist häufig eine Kombination aus beiden anzutreffen.
Dadurch, dass Aktien täglich gehandelt werden, unterliegen sie starken Wertschwankungen und können zwischenzeitlich bis zu 50 % (und mehr) ihres Wertes verlieren. Dem steht allerdings ein unbegrenztes Renditepotenzial gegenüber.
Bewertung
- Rendite: hoch
- Liquidität: mittel
- Sicherheit: gering
Schritt-für-Schritt zur ersten Aktie >>
Investmentfonds
Die Idee eines Investmentfonds oder kurz: Fonds ist es, dass sich viele verschiedene Anleger zusammentun und gemeinsam in Aktien, Anleihen oder andere Anlageklassen investieren. Fonds werden durch eine Fondsgesellschaft verwaltet, die auch gleichzeitig das Fondsmanagement stellt. Die Auswahl, welche Wertpapiere gekauft werden trifft das Fondsmanagement. Hierbei folgt es einer vorher festgelegten Strategie.
Fonds sind besonders für Anleger geeignet, die sich weniger um ihre Investments kümmern wollen und die Geldanlage an das Management abgeben wollen. Von der Rendite-Risiko-Struktur entsprechen sie den enthaltenen Werten. Ein Aktienfonds hat also ein höheres Risiko, als z. B. ein Fonds auf europäische Staatsanleihen. Ein großer Nachteil von Fonds sind die vergleichsweise hohen Kosten. Ein bis zwei Prozent und teilweise noch mehr sind durchaus üblich. Fonds lassen sich täglich an die Fondsgesellschaft zurückgeben.
Bewertung
- Rendite: entspricht den enthaltenen Werten
- Liquidität: mittel
- Sicherheit: entsprich den enthaltenen Werten
ETFs (Exchange Traded Funds)
Im Grunde sind ETFs eine spezielle Form der Investmentfonds. Anders als ein „herkömmlicher“ Fonds hat ein ETF kein Management, welches aktiv über Kauf und Verkauf einzelner Anlagen bestimmt. ETFs kaufen einen Korb an Wertpapieren und bilden dabei nach wissenschaftlichen Ansätzen einen Index nach. Da du als Anleger kein teures Management mitfinanzieren musst, sind die Gebühren deutlich geringer als bei einem aktiv gemanagten Investmentfonds.
Studien haben ergeben, dass ETFs in 90 % der Fälle zu besseren Ergebnissen als aktive Investmentfonds führen.
Bewertung
- Rendite: entspricht den enthaltenen Werten
- Liquidität: mittel
- Sicherheit: entsprich den enthaltenen Werten
So legst du einen ETF-Sparplan an >>
Derivate
Ein Derivat ist ein Sammelbegriff für Finanzinstrumente, deren Wert an eine „marktbezogene Referenzgröße“ gekoppelt ist. Je nach Ausgestaltung sind Risiko und Rendite frei definierbar. Da es sich bei Derivaten nur um einen Sammelbegriff handelt, würde eine konkretere Beschreibung und Bewertung wohl den Rahmen dieses Einsteigerartikels sprengen. Häufig werden Derivate im Rahmen von kurzfristigen Tradingstrategien eingesetzt. Aber auch im langfristigen Anlagebereich haben sie z. B. zur Absicherung von Risiken ihre Berechtigung. Als Anfänger sind Derivate tendenziell eher ungeeignet für deine Geldanlage.
Immobilien
Vermutlich ist dir klar, was eine Immobilie ist, wenn du aber dein Geld in Immobilien anlegen möchtest stehen dir dafür zwei Wege zur Verfügung: Direktinvestments und Crowdinvesting
Direktinvestments in Immobilien
Unter Immobilien-Direktinvestments fassen wir alle Investitionen zusammen, bei denen du eine vermietete Immobilie „direkt“ hältst. Du bist also der eingetragene Eigentümer einer kleinen Wohnung oder eines großen Mehrfamilienhauses. Als Immobilien-Investor hast du die volle Kontrolle aber auch die volle Verantwortung für dein Objekt. Aufgrund der hohen finanziellen Belastung und (in der Regel) sehr hohen Krediten solltest du genau wissen, was du tust. Die Chancen sind groß, das Risiko aber auch. Im Gegensatz zu börsengehandelten Investments sind Immobilien nicht mal eben schnell zu verkaufen, darüber hinaus können sie schnell zu einem hohen Klumpenrisiko führen.
Bewertung
- Rendite: hoch
- Liquidität: gering
- Sicherheit: mittel
Crowdinvesting in Immobilien
Der Immobilien-Hype der letzten Jahre hat einige neue Anlageformen hervorgebracht, darunter auch das sogenannte „Crowdinvesting“. Die Grundidee ist es, dass kleine Anleger sich als Investoren an großen Immobilien-Projekten beteiligen können. Investments sind hier bereits mit kleinen Beträgen ab 10 Euro möglich. Die Renditen fangen bei etwa 5 Prozent pro Jahr an und können bis auf über 10 Prozent ansteigen. Die vergleichsweise hohe Rendite ist allerdings nicht komplett risikolos. Rechtlich gesehen stellst du als Crowdinvestor einem Immobilienunternehmen Eigenkapital (in diesem Fall sogenanntes Mezzanine-Kapital) zur Verfügung. Sollte das gesamte Projekt scheitern, besteht natürlich auch ein Verlustrisiko. Der große Vorteil der Crowdinvestments liegt darin, dass du deinen Anlagebetrag und somit auch dein Risiko deutlich besser streuen und steuern kannst als bei einem Direktinvestment.
Bewertung:
- Rendite: hoch
- Liquidität: gering
- Sicherheit: mittel
ab 10 Euro
10 Euro Startguthaben
ab 1.000 Euro
25 Euro Neukundenbonus
ab 500 Euro
Alternative Investments
Als alternative Investments fasse ich alles zusammen, was sonst nicht so richtig einzuordnen ist. Zum einen sind dies für mich Rohstoffe, zum anderen aber auch neuere Anlageformen wie zum Beispiel Bitcoin bzw. Kryptowährungen als gesamte Anlageklasse.
Rohstoffe: Gold, Silber etc.
Egal, ob als Barren oder schön anzusehende Münze gilt Gold als absolut wertbeständige Geldanlage. Kurzfristig unterliegt Gold sehr starken Schwankungen. Langfristig, so sagt man, gleicht der Goldpreis in etwa die Inflation aus. Vor 100 Jahren gab es für eine Goldmünze einen Maßanzug, auch heute kommt das noch ungefähr hin. Als Absicherung kann Gold daher durchaus Sinn ergeben, als Renditebringer eignet es sich allerdings nicht. Auch die Liquidität ist nur begrenzt. Gold lässt sich (zumindest in der festen, physischen Form) nicht einfach auf Knopfdruck veräußern. Es dauert mindestens ein paar Tage, bis das Gold wieder zu Geld gemacht wurde.
Bewertung:
- Rendite: niedrig
- Liquidität: mittel
- Sicherheit: mittel
Kryptowährungen: Bitcoin & Co.
Ich muss gestehen, dass ich mir vor einigen Jahren nicht vorstellen konnte, dass es Kryptowährungen einmal bis in eine solche Liste auf meinem Blog schaffen. Tja, falsch gedacht … In meinen Augen haben sich Kryptowährungen mittlerweile durchgesetzt und werden als Gesamtheit nicht mehr vom Markt verschwinden. Gerade in den aktuellen Zeiten niedriger Zinsen dienen sie wohl eher als „Angstwährung“, von überall auf der Welt zugänglich und einfach in jede beliebige Währung tauschbar. Als Investment eignen sich Kryptowährungen in meinen Augen aber trotzdem nicht. Am Ende sind es eben auch nur Währungen, die (ähnlich wie Gold) auf das Vertrauen der Investoren/Nutzer angewiesen sind.
P2P-Kredite / Peer-to-Peer-Kredite
Auch diese neue Form der Geldanlage hat sich erst in den letzten Jahren wirklich durchgesetzt. Bei sogenannten Peer-to-Peer-Krediten nimmst du als Privatanleger die Rolle der Bank ein und kannst dein Geld direkt an Privatpersonen verleihen. Über organisierte Plattformen wird die Abwicklung, die Rückzahlung, und ggf. die Eintreibung, nicht bezahlter Raten zentralisiert. Du benötigst also im Prinzip nur noch einen Account und schon kannst du kleinste Beträge an andere Menschen verleihen. Die Idee ähnelt dem Crowdinvesting. Will ein Schuldner 10.000 Euro für ein Auto haben, bist du nicht der einzige Gläubiger. Du kannst deinen Anteil auf z. B. 100 Euro begrenzen und leistest nur einen Teil des Gesamtkredits. Wie sich P2P-Kredite in den nächsten Jahren entwickeln werden, muss sich noch zeigen. Im Moment sind die Renditen vergleichsweise hoch, das Ausfallrisiko aber sicherlich auch. Du solltest dein Geld unbedingt in mehrere Kredite und Plattformen streuen, um dein Risiko zu begrenzen.
Bewertung:
- Rendite: hoch
- Liquidität: mittel
- Sicherheit: niedrig
Next Steps: So kannst du dein Geld jetzt anlegen
Glückwunsch, du hast es fast geschafft und dich durch die Grundlagen der Geldanlage gekämpft. Wie kannst du jetzt aber weitermachen und dein Geld anlegen? Natürlich lassen wir dich nicht hängen und geben dir ein paar Tipps an die Hand, wie du noch heute durchstarten kannst.
Du hast zwei Möglichkeiten:
Du möchtest dich zu 100 Prozent selbst kümmern und Aktien und ETFs kaufen? Dann ist der nächste Schritt für dich das passende Depot. Hier findest du einen Überblick über die besten Aktiendepots. Unter dem Link erfährst du auch, welchen Broker ich für meine Investments nutze ;).
Du möchtest zwar noch die Kontrolle behalten, deine Geldanlage aber nach wissenschaftlich fundierten Ansätzen automatisch anlegen lassen? Dann können Robo-Advisor eine gute Wahl für dich sein. Nachdem du einige Fragen zu deiner finanziellen Situation beantwortet hast, geht es los. Je nachdem, wie viel Risiko du eingehen, wie viel Geld du anlegen und wie lange du investieren möchtest, wird dein Geld automatisch in ein weltweit gestreutes ETF-Portfolio investiert. Du gibst die Rahmenbedingungen vor, die Details macht der Roboter. In unserer verlinkten Übersicht kannst du jetzt den besten Robo-Advisor für dein Geld auswählen.
Vergiss nicht, am Anfang wird dich das Thema Geldanlage & Finanzen vielleicht ein bisschen erschlagen. Gerade zu Beginn kannst du aber bereits mit kleinen monatlichen Beträgen von 25 oder 50 Euro anfangen und erste Erfahrungen sammeln. Später kannst du dich immer noch steigern. Langfristig wird es sich für dich lohnen!
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