Geld sparen lernen ist eigentlich gar nicht notwendig? Warum das? Ich bin mir sicher, dass du alles was du wissen musst bereits weißt.
Wer Geld sparen will muss weniger ausgeben als er einnimmt
Haha Jan, sehr witzig, vielleicht schafft das nicht jeder? Soll das alles sein, dafür habe ich diesen Artikel angeklickt…
Halt, schließ ihn trotzdem noch nicht. Ich weiß die ersten Sätze sind ein bisschen provokativ. Aber eigentlich ist es doch so oder? Die richtige Frage wäre eigentlich: Wie kannst ich es schaffen, die oben genannte Regel umzusetzen um am Ende des Monats mehr Geld zur Verfügung zu haben, für das Alter vorzusorgen oder mir gewisse Wünsche zu erfüllen die im Alltag aus finanziellen Gründen nicht möglich sind.
Im Folgenden werde ich dir zu genau dieser Frage ein paar Tipps geben, wie du das Sparen lernen kannst ;).
Inhalt
Kann man Geld sparen lernen?
Ja, Sparen kann man lernen. Zumindest bin ich der festen Überzeugung, dass das möglich ist. Bevor wir aber näher einsteigen und dich weiterentwickeln möchte ich zuerst darauf eingehen, warum du es bisher noch nicht geschafft hast, regelmäßig Geld zur Seite zu legen. Im Großen und Ganzen lassen sich zwei Gründe nennen:
Deine Erfahrungen bestimmen dein Handeln
Man könnte auch einfach sagen: Du hast es nie anders gelernt. Du bist geprägt durch deine Familie, dein Umfeld, deine Freunde. Alle geben ihr Geld aus, keiner hat am Ende des Monats noch etwas übrig. Woher soll jemand der so geprägt wird wissen, dass es überhaupt Alternativen im Umgang mit den eigenen Finanzen gibt? Vielleicht hast du sogar gelernt, dass man über Geld nicht spricht. Weder über das eigene Einkommen, noch über Alltagsfinanzen. Wörter wie Sparen, Vorsorge oder Aktien rufen in deinem Umfeld maximal ein gelangweiltes lächeln hervor.
- Smartbroker (Ab 0 Euro pro Order handeln)
- Trade Republic (Aktien & ETFs provisionsfrei handeln)
- Consorsbank (20 Euro für deinen ersten Sparplan geschenkt)
- comdirect-Depot (Mein kostenloses Allrounder-Depot)
- DKB-Cash (dauerhaft kostenloses, verzinstes Girokonto)
- Weltsparen (Automatisches Parken der Cash-Reserve)
Man sagt nicht umsonst, dass du der Durchschnitt der fünf Menschen bist mit denen du die meiste Zeit verbringst. Auch wenn das alles ein bisschen klischeehaft und plakativ dargestellt ist, so ist es doch leider wahr. Wer nichts anderes kennt, kann auch nicht anders handeln!
Der Thermostateffekt
Der zweite Grund, warum du es nicht schaffst deine Finanzen in den Griff zu bekommen ist der Thermostateffekt. Diesen Begriff habe ich vor einiger Zeit mal in einem Interview des Vertriebsprofis Dirk Kreuter gehört. Auch wenn es dabei primär um Unternehmertum ging, lässt er sich eben auch auf die privaten Finanzen übertragen. Aber was bedeutet das nun?
Was macht ein Thermostat. Ein Thermostat, z.B. an der Wohnzimmerheizung, sorgt dafür, dass du (im Idealfall) konstante 22 Grad in deiner Wohnung hast. Ist es im Raum wärmer so schließt es und die Heizung bleibt kalt. Ist es allerdings kälter so dreht das Thermostat die Heizung auf damit es wärmer wird. Man könnte das Ganze zusammenfassen indem man sagt, dass ein Thermostat dafür sorgt, dass etwas immer wieder in einen bestimmten Zustand zurückkehrt.
Und genau das ist das Problem beim Geld sparen. Wenn das Thermostat in deinem Kopf (noch) auf einen negativen Wert eingestellt ist, wirst du immer wieder dahin zurückkehren. Wenn du dir also selbst einredest, dass du arm, pleite, schlecht bezahlt bist oder einfach nur Pech im Leben hast, dann wirst du all dein Handeln durch diese Denkweise blockieren. Immer wieder suchst du (unterbewusst) nach Dingen die deine Meinung bestätigen. Wenn dann irgendetwas in deiner Umgebung passiert, rechtfertigst du dich selbst damit, dass du es ja schon immer wusstest. Diese Denkweise, dieses Mindset (jetzt habe ich das böse Wort doch gesagt…). Ist der wahre Grund warum dein Geld nicht ausreicht und du keine Kontrolle über deine Finanzen hast.
So kannst du das regelmäßige Sparen zum Teil deines Lebens machen
Doch wie kommst du aus diesem Hamsterrad heraus, wie änderst du „deine Gedanken“ und deine Einstellung zum Thema Geld und Finanzen? Im Folgenden stelle ich dir drei Punkte vor, mit denen du es schaffen kannst, den Thermostateffekt zu überwinden.
1. Setz dir Ziele
Ziele sind das A und O im Leben. Ich werde nicht müde das immer wieder zu predigen. Es gibt nichts Schlimmeres als einen ziellosen Zustand in deinem Leben. Dieser Hinweis ist nicht nur auf deine Finanzen bezogen, es geht dabei generell um dein Leben und das was du damit anfangen willst. Ohne Ziele irrst du in deinem Alltag umher, weißt nicht was du anfangen sollst oder in welche Richtung du laufen sollst.
Doch eine Warnung habe ich noch für dich: Du kennst sicher das Sprichwort: Der Weg ist das Ziel. Glücklich wirst du durch dieses tägliche arbeiten und verfolgen deiner Ziele. Die Zielerreichung wird am Ende ein positiver Nebeneffekt sein. Denn was machst du wenn du ein Ziel erreicht hast? Richtig, du brauchst ein neues denn sonst befindest du dich wieder im „ziellosen Zustand“ und irrst umher.
Setze dir selbst Ziele für deine Finanzen und andere Lebensbereiche. Ziele müssen anspruchsvoll aber trotzdem erreichbar sein. Stell dir selbst die Frage wofür du überhaupt Geld sparen willst.
2. Analysiere dein Verhalten
Analysiere den Status-Quo. Wie gehst du momentan mit Geld um, wofür gibst du es aus. Welche Dinge davon sind notwendig, welche machen dich wirklich glücklich oder schaffen dir Freude und welche Ausgaben sind einfach nur überflüssig.
Auch wenn ich kein Fan davon bin, Haushaltsbücher zu führen, solltest du es trotzdem tun. Nicht ewig, ein oder zwei Wochen sind vollkommen ausreichend. Notiere dir alles wofür du dein Geld ausgibst, von der Miete bis zu Kaugummi am Kiosk. Glaub mir, es wird dir die Augen öffnen wo dein Geld bleibt. Nach ein paar Wochen kannst du dein Haushaltsbuch analysieren und genau auswerten. Ich wette mit dir, dass das aber gar nicht mehr notwendig sein wird. Die typische Reaktion die ich meist schon nach wenigen Tagen höre lautet: „Ich habe jetzt erst realisiert wie viel Geld ich eigentlich für … ausgebe.“
Ich bin mir sicher, dass auch du diese Erfahrung machen wirst.
3. Mach dir einen Plan und setze ihn um
Jeder Plan benötigt einen Anfangspunkt und ein festgeschriebenes Ziel welches erreicht werden soll. Mit den ersten beiden Punkten hast du diese bereits definiert. Mache dir nun einen Haushaltsplan, wie viel Geld möchtest du jeden Monat sparen. Richte einen Dauerauftrag ein und überweise diesen Betrag sofort nach deinem Gehaltseingang auf dein Tagesgeldkonto. Lies dir auch meinen Beitrag zum monatlichen Sparen durch, da findest du eine kleine Anleitung wie du deine Finanzen automatisieren kannst.
Was hält dich persönlich davon ab Geld zu sparen? Hast du noch mehr Tipps um das Sparen zu lernen?
[ratings]
Gurki meint
Moin,
seit der Kindheit habe ich das Sparen gelernt um mir was schönes kaufen zu können. Wenn ich mir etwas nicht leisten konnte, aber haben wollte wurde gespart bis man es sich leisten konnte. Insofern habe ich absolut keine Probleme mit dem Sparen. Ich habe alles was ich brauche; Auto, Motorrad, ein Dach über dem Kopf, Essen – also alles was ein normaler Mensch so brauch 🙂
Ich kann 50%+ meines Gehalts monatlich sparen.
Jetzt sag mir mal warum ich mich arm fühle.
LG Gurki
Karsten meint
Hallo Gurki,
du hast wahrscheinlich einfach den Anspruch noch mehr zu haben. Vielleicht ein besseres, Auto Motorrad etc.
Das ist sehr oft so der Fall, Menschen wollen in den meisten Fällen immer mehr und vergessen schnell, was Sie schon alles haben.
Anwärter meint
„seit der Kindheit habe ich das Sparen gelernt um mir was schönes kaufen zu können. “
So wie Du das machst, wird man ja auch nicht reich, weil Du ja anscheinend für Konsum sparst ;-). In dem Maße, wie Du Geld beiseitelegst, verbrauchst Du es auch wieder.
„Ich kann 50%+ meines Gehalts monatlich sparen.
Jetzt sag mir mal warum ich mich arm fühle.“
1) Weil Du noch jung bist und noch nicht viel sparen konntest oder 2) weil Du das Ersparte immer wieder regelmäßig für schöne Dinge wie Auto und Motorrad ausgibst?
Die Regel lautet: Sparen und Investieren oder – wenn Du genau weißt, was Du tust: Sparen, zusätzlichen Kredit aufnehmen und dann investieren.
Gurki meint
@Anwärter:
„So wie Du das machst, wird man ja auch nicht reich, weil Du ja anscheinend für Konsum sparst ;-). In dem Maße, wie Du Geld beiseitelegst, verbrauchst Du es auch wieder.“
Ich habe es scheinbar falsch geschrieben bzw. wollte ich damit was anderes ausdrücken: Es ging darum das ich gespart habe, anstatt einen Kredit oder ähnliches für etwas aufnehmen zu müssen, so wie es andere machen. Etwas was man sich nicht leisten kann, kann man halt auch nicht kaufen – muss es sich also zusammensparen. So habe ich es gelernt. Heutzutage kann man ja für alles einen Kredit aufnehmen.
„1) Weil Du noch jung bist und noch nicht viel sparen konntest oder 2) weil Du das Ersparte immer wieder regelmäßig für schöne Dinge wie Auto und Motorrad ausgibst?“
Eigentlich gebe ich mein Geld ja eben nicht aus. Ich habe ja alles was ich brauche 1x gekauft. Ich kaufe ja nicht ständig ein Auto oder ein Motorrad. Beides besitze ich schon jahrelang und was neues brauche ich vorerst auch nicht. Andere behaupten ich sei geizig. Heißt also, ich konsumiere absolut nicht 😉
Was Karsten schrieb kommt eventuell hin. Nur das ich mir das dann doch nie kaufe, weil ich mein Geld halt doch lieber horte.
Anwärter meint
Horten ist schlecht, denn letztlich verliert das Geld dann jährlich an Kaufkraft. Das Mindeste, was ich an Deiner Stelle tun würde, wäre ein Sparplan in ETFs, auch wenn ich persönlich Immobilien bevorzuge. Lass Dich doch mal von jemandem beraten, der Deine Situation gut genug kennt und fang an, zu investieren.
Gurki meint
Investiert bin ich schon länger. Einzelaktien als auch ETF.
Ex-Studentin meint
Es kommt viel drauf an, mit wem man sich umgibt. Wenn man sich die ganze Zeit auf Finanzblogs rumtummelt, wo es um hohe 6-stellige Depots, hohe Gehälter usw geht, so kommt einem der eigene Besitz so nichtig vor. Vor allem, wenn man keine großen Sprünge macht und Einnahmen- und Sparrate gleich bleiben. So geht es mir zumindest. Man muss sich bewusst werden, dass man Geduld braucht und bereits so viel erreicht hat, dass einfach durch den Kontrast das restliche Leben langweilig wirkt.
Anwärter meint
Sparen macht nur reich, wenn man das Geld ordentlich investiert (mit mehr als der Inflationsrate an Gewinn). Sonst bringt es ja kaum Vorteil, das gleiche Geld morgen anstelle von heute auszugeben. Auch viel Geld zu haben ist dann nicht befriedigend, weil es ja wieder weg ist, wenn man es ausgibt…
Ne, wenn man spart, dann am besten mit dem Ziel einer Investition, z.B. einer eigene Wohnung statt einer Mietwohnung oder Investitionen in Aktien.
Self.Made.Rich meint
Hallo Jan,
ein sehr schöner Artikel über eine der wichtigsten Grundlagen auf dem Weg zur finanziellen Freiheit, das Sparen! Ich kann Deinen Tipps nur zustimmen und möchte um folgende zwei Punkte ergänzen:
1.) Monatliches Sparen:
Zwinge Dich selbst zum Sparen und lege jeden Monat einen festen Betrag zur Seite. Ich bin überzeugt, dass jeder es schaffen kann mindestens 10% – 15% seines festen Einkommens zu sparen. Ich selbst beispielsweise überweise mir direkt am Anfang des Monats per Dauerauftrag einen fixen Betrag von meinem Gehaltskonto auf ein separates Tagesgeldkonto. Das ist mein Sparkonto, darauf greife ich nicht zurück. Zudem sind die 10% vom Gehalt oftmals schon ausreichend um über einige Monate bzw. Jahre hinweg größere Summen anzusparen, aber zugleich dann doch nicht so viel, dass sie nicht zu verschmerzen sind. Zudem empfehle ich diese Zahlung an sich selbst als erste Ausgabe im Monat zu tätigen -> „Pay yourself first!“. Wer damit bis zum Ende des Monats wartet, hat oftmals schon das gesamte Geld anderweitig ausgegeben oder verplant, sodass nichts mehr übrig bleibt. Wer hingegen gleich am Anfang etwas abzwackt, wird gezwungen, die verbleibenden Ausgaben des Monats genauer zu kontrollieren.
2.) Ich kaufe nicht neu, ich kaufe gebraucht:
Ich bin der Meinung, dass es durchaus okay sich mal was zu gönnen. Wer nur verzichtet und sich kasteit verliert auf Dauer den Spaß am Leben. Ich finde daher auch, dass es okay ist sich ein wenig Luxus zu gönnen und zum Beispiel ein schickes Auto zu fahren… Aber, schlau ist der, der die Sachen nicht neu kauft, sondern gebraucht. Ganz ehrlich ein junger Gebrauchtwagen mit vielleicht 15.000 KM macht doch genauso viel Spaß wie das gleiche Modell als Neuwagen. Nur, dass ich bei Letzterem direkt mal 30% des Kaufpreises verbrenne, sobald ich ihn vom Hof fahre. Ich trage eine Uhr einer Schweizer Nobelmarke. Ein Kollege von mir da die selbe Uhr wie ich. Nur hat er dafür rund 7.600 EUR hingelegt, während ich sie für rund 2.600 EUR gebraucht von einem Sammler in einem Uhren Forum erworben habe. Nach 2-3 Wochen tragen sah seine Uhr genauso gut oder gebraucht aus wie meine. Natürlich ist das auch viel Geld und ich bin bereit es auszugeben, weil Uhren und Autos beispielsweise ein Hobby von mir sind. Hier vom Sparen zu sprechen ist auch immer etwas Ansichtssache. Doch mir geht es im Grunde darum, dass sich sehr viel Geld sparen lässt, wenn man darauf verzichtet alles neu erwerben zu müssen. Auto, Laptop, Fernseher, Uhren, Geldbörse, ja sogar gute Schuhe habe ich bereits gebraucht (aber im guten Zustand) erworben und damit meist zwischen so zwischen 30% und 60% des Neupreises gespart. Das lohnt sich auf Dauer definitiv 😉
Viele Grüße
SMR
Jan meint
Hallo Self.Made,
ich bin bei beiden Punkten vollkommen bei dir. Man muss es sich selbst so einfach wie möglich machen. Gerade beim Sparen macht es für viele einfach Sinn rechtzeitig das Geld vor sich selbst in Sicherheit zu bringen. Das beste Beispiel für den Gebrauchtkauf ist einfach das Auto welches nach dem Verlassen des Händlers bereits einen hohen Wertverlust hat.
VG
jan