Ein turbulentes Börsenjahr 2018 ist vorbei, es ist somit an der Zeit für uns, ein bisschen Bilanz zu ziehen. In diesem Beitrag möchte ich die Performance meines Aktien-Depots ein wenig analysieren, einzelne Entscheidungen hinterfragen und dir einen etwas tieferen Einblick in mein Depot geben.
Inhalt
Das Ziel meiner Anlagestrategie
Das Ziel meiner Anlagestrategie ist es, den MSCI-World ACWI langfristig zu schlagen. Macht Sinn, oder? Andernfalls könnte ich mir einfach einen ETF kaufen und mich ausruhen. Dann bräuchte ich den ganzen Aufwand natürlich nicht betreiben. Ich investiere also langfristig in mehr oder weniger große Unternehmen aus aller Welt. Lange Zeit lag der Fokus dabei auf der Dividende, mittlerweile entferne ich mich allerdings immer weiter davon und würde mich selbst als Value-Investor bezeichnen. Ich versuche gute Unternehmen zu einem günstigen bis fairen Preis zu bekommen. Darüber hinaus deckt mein Depot mit ca. 50% nur einen Teil meiner gesamten Asset Allocation ab. Der Rest liegt in schwankungsärmeren Anlageklassen.
Mein Blick auf 2018
Aus Börsensicht war 2018 für mich ein Wechselbad der Gefühle. Mein Depot erreichte Mitte des Jahres einen neuen Höchststand und verabschiedete sich im Dezember mit dem größten Monatsverlust seit 2012. Anleger mit dem Fokus auf Deutschland wurden im letzten Jahr ordentlich durchgeschüttelt, wer internationaler unterwegs war kam etwas glimpflicher davon. Alles in allem bin ich mit meiner Performance in Anbetracht des Gesamtmarktes aber auf jeden Fall zufrieden.
Zukäufe hat es in 2018 so gut wie keine nennenswerten gegeben. Einige Werte wurden zwar ausgetauscht, alles in allem floss in 2018 aber kein „frisches“ Kapital in den Aktienmarkt. Zum einen hatte ich das Gefühl, dass der Markt bereits recht teuer war, zum anderen wollte ich nach den letzten wirklich starken Börsenjahren den Aktienanteil wieder ein bisschen reduzieren.
Meine Performance 2018
Meine Performance lag im Jahr 2018 bei -1,49 Prozent. Im Vergleich zu den beiden Benchmarks DAX (-18,26 Prozent) und dem MSCI World ACWI (-5,50 Prozent) kann ich mit diesem Ergebnis auf jeden Fall zufrieden sein. Die Volatilität lag in diesem Zeitraum bei 14,6 Prozent und der maximale Drawdown bei 15,45 Prozent.
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Meine aktuelle Depotzusammenstellung
Aktuell besteht mein Depot aus 19 Einzelwerten. Die beiden größten Werte sind mit einem Anteil von 16,75 % und 12,53 % Bechtle und Microsoft. Hier sind die Märkte in den letzten Jahren sehr gut gelaufen. Den geringsten Anteil machen die Münchener Rück und National Grid mit jeweils nur knapp über 2 Prozent aus.
Die Aufteilung nach verschiedenen Regionen ergibt einen Anteil von fast 60 Prozent an nordamerikanischen Unternehmen und 40 Prozent europäischen Unternehmen. Diese Zahlen sind zwar ganz interessant, aufgrund der weltweiten Verflechtungen der Unternehmen allerdings nicht wirklich relevant. Die meisten meiner Unternehmen sind auf der ganzen Welt aktiv.
Auch die Betrachtung nach einzelnen Branchen möchte ich dir natürlich nicht vorenthalten. Natürlich versuche ich mein Depot breit über verschiedene Branchen aufzustellen, ich habe allerdings keine festen Regeln, um die Investitionen in einzelne Branchen zu steuern. Im Großen und Ganzen versuche ich vor allem zwischen zyklischen und weniger zyklischen Branchen zu diversifizieren. Aber auch der große Anteil an IT-Unternehmen mit ~ 30 Prozent ist mir bewusst, sodass ich hier mit weiteren Investments eher vorsichtig bin.
Meine Highlights in 2018
Ich hatte bereits oben in der Einleitung geschrieben, dass ich kein neues Geld in mein Depot gesteckt habe. Glück hatte ich mit dem rechtzeitigen Verkauf der Bayer-Aktie im Mai. Zu über 100 Euro pro Stück konnte ich noch rechtzeitig meine Konsequenzen aus der Monsanto-Übernahme ziehen. Nicht so gut lief es hingegen mit Teva Pharmaceutical. Hier habe ich einen Tagesverlust von fast 30 Prozent mitgemacht nachdem das Management im Sommer eine Gewinnwarnung ausgesprochen hatte.
Zukäufe waren somit CVS Health und PepsiCo. Dies ist ein tolles Beispiel dafür, wie Glück das Gesamtergebnis beeinflussen kann. Hätte ich Bayer nicht verkauft, hätte ich in einem halben Jahr etwa 40 Prozent Verlust auf die Position gemacht. PepsiCo liegt hingegen mit 12 Prozent im Gewinn. So kann es also manchmal laufen…
Die Gesamtperformance
Mein Aktien-Depot führe ich nun seit über sechs Jahren online. Seit dem 01.11.2012 liegt die Gesamtrendite bei ~ 130 Prozent. Dies entspricht einer jährlichen Rendite von 13,45 Prozent. Bis jetzt haben sich die Verluste deutlich in Grenzen gehalten, so dass der maximale Drawdown bei nur 15,45 Prozent liegt.
So macht investieren Spaß, hoffen wir einmal, dass es so weiter geht und der Zinseszinseffekt weiterhin wirken kann.
So geht es 2019 weiter
Ich vermute, dass es in 2019 an der Börse wieder hoch geht. Ich denke aber, dass es aber auch runter gehen könnte, vielleicht sehen wir aber auch einen Seitwärtsmarkt…
Kurz, ich weiß, dass ich nichts weiß. Bleibt also weiterhin nur genau analysieren, gut diversifizieren und bei neuen Gelegenheiten beherzt zugreifen.
Ich wünsche dir einen guten Rutsch!
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claudia meint
Hi Jan, Dein blog ploppt bei mir schon seit mehr als einem Jahr von Zeit zu Zeit auf und ich lese sehr gerne darin. Das wirkt auf mich alles ehrlich und klug, oft sind Hinweise und Gedanken drin, die mir neue Gedanken schenken und so bin ich Dir sehr wohl geneigt.
Nun habe ich Deinen Jahresbericht bekommen und ich habe mich auch damit etwas länger beschäftigt. Und dabei ist mir etwas aufgefallen, was ich Dir sagen/schreiben muss: hast Du Dir eigentlich mal die Firmen angesehen, in die Du da investierst? Und glaubst Du nicht auch, dass Dein Investment so was wie ein #like# auf Facebook ist? Dein Portfolio deckt sich in großen Teilen mit einer Auflistung der „bad boys“ der Wirtschaft (von Amerika und somit fast der Welt). Damit Du verstehst, was ich meine hier ein paar Beispiele: Britisch-american-tobaco, Shell, Johnson&Johnson, Kellog, PepsiCo, McDonalds… Diese Firmen brachten und bringen so viel Leid und Ungutes in die Welt, machen mit Lug und Trug so viel Geld, an dem Du ja partizipierst… Willst Du da wirklich mitspielen? Kannst Du nicht andere Gewinntöpfe finden? Verstehe mich bitte nicht falsch, ich bin bei und mit Dir, dass Gewinn gut, wichtig und richtig ist und finanzielle Vorsorge essenziell – aber doch bitte nicht mit so schmutzigem Geld…
Viele Grüße und immer gerne bereit für einen Austausch über dieses Thema
Claudia
Toni meint
Toller Artikel. Nun ist definitiv die Zeit zum nachkaufen gekommen