Heute mal wieder eine Umfrage aus meiner Vergleichskategorie: „Wie reich bin ich?„. Für mein Dividenden Depot bzw. meine Dividendenstrategie habe ich mir schon häufig die Frage gestellt, was eigentlich die optimale Anzahl an Einzelwerten für ein Depot ist.
Es ist logisch, je mehr Werte im Depot enthalten sind, desto höher ist der Verwaltungsaufwand. Mit steigender Titelanzahl steigt aber auch der Diversifikationsgrad. Die Entwicklung des Depots gleicht sich immer mehr dem Markt an, das Risiko sinkt.
Genau anders herum verhält es sich mit wenigen Aktien, der Erfolgsbeitrag jeder einzelnen Aktie steigt, das bedeutet die Gewinnchancen sind höher wenn sich die richtigen Aktien im Depot befinden. Auf der anderen Seite ist der Verlust höher wenn man genau die Verlierer im Depot hält.
Drücken wir das ganze noch ein bisschen wissenschaftlicher aus:
Systematisches Risiko vs. unsystematisches Risiko
In der Portfoliotheorie unterscheidet man zwischen einem systematischen Risiko und einem unsystematischen Risiko. Das unsystematische Risiko lässt sich durch eine hohe Anzahl an Einzelwerten reduzieren, das systematische Risiko ist von der Anzahl der gehaltenen Aktien unabhängig.
Das systematische Risiko
Das systematische Risiko lässt sich auch mit einem optimal diversifizierten Portfolio nicht mehr weiter reduzieren. Es wird auch als Marktrisiko bezeichnet da der gesamte Markt betroffen ist. Es ist das Risiko welches einer ganzen Anlageklasse anhaftet. Hierunter können beispielsweise die Auswirkungen von Inflation, Arbeitslosigkeit oder der allgemeinen Konjunktur auf die Anlageklasse „deutsche Aktien“ verstanden werden.
Das unsystematische Risiko
Unsystematische Risiken lassen sich hingegen „wegdiversifizieren“. Es kann auch als investmentspezifisches oder unternehmensspezifisches Risiko bezeichnet werden. Diese Art des Risikos betrifft nur einzelne Anlagen. Ein Beispiel wäre das Risiko, dass das Management des Unternehmens XYZ einen strategischen Fehler macht. Dies könnte fatale Auswirkungen auf das spezifische Unternehmen XYZ haben, der Gesamtmarkt bliebe jedoch von dieser Art des Risikos gänzlich unberührt.
So viel zur grauen Theorie. Doch beginnen wir die Umfrage: Wie viele Einzelaktien hältst du in deinem Depot? Wenn du noch mit dem Aufbau deines Depots beschäftigt bist, gib einfach an was dein Zielwert ist:
- Smartbroker (Ab 0 Euro pro Order handeln)
- Trade Republic (Aktien & ETFs provisionsfrei handeln)
- Consorsbank (20 Euro für deinen ersten Sparplan geschenkt)
- comdirect-Depot (Mein kostenloses Allrounder-Depot)
- DKB-Cash (dauerhaft kostenloses, verzinstes Girokonto)
- Weltsparen (Automatisches Parken der Cash-Reserve)
Diese Umfrage ist Bestandteil der Artikelserie: „Wie reich bin ich?“
[ratings]
Michael C. Kissig meint
Von einer zu breiten Diversifikation halte ich nichts, dann kann ich ja gleich Indexfonds oder ETFs kaufen. Ich schaue mir schon genau an, welche Titel ich mir ins Depot hole – dabei habe ich einige wenige Ankerinvestments, die rund zwei Drittel des Portfolios ausmachen, und dann noch einige kleine Werte, die entweder eine hohe Dividendenrendite aufweisen oder besondere Chancen bieten. Die soliden Dividendenwerte sind so mittelgroße Positionen, die Chanceninvestments deutlich kleiner. Mehr als 15 verschiedene Investments halte ich selten gleichzeitig, dann kann ich den Unternehmen auch nicht mehr adäquat folgen.
Rico meint
Ich habe etwa 8 langfristige Positionen und nochmal 5-10 Positionen für meine Optionsstrategie. Auf der Watchliste sind weitaus mehr Werte, aber nicht alle sind zum gleichen Zeitpunkt kaufenswert.
Fruchtwein meint
Ich habe 4 – 8 angegeben.
Mein Ziel ist es zwischen 20 – 30 Werte zu halten. Ein höherer Wert würde zu großer Unübersichtlichkeit führen und darunter würde ich mich nicht genug diversifiziert fühlen. Dabei ist es mir wichtig den Cahsflow gleichmäßig auf die Branchen zu verteilen.
Anton @ finanzielle-freiheit-passives-einkommen.eu meint
Statt aktien habe ich Anleihen im Depot … aber derer auch recht viele. Einzeltitel sind es bei mir 28 an der Zahl, wobei ich von einem Schuldner (Konzern) auch mehrere Wertpapiere im Depot habe. Bestes Beispiel ist die Nord LB Gruppe – hiervon habe ich 3 unterschiedliche Anleihen. Trotz der augenscheinlich hohen Diversifikation würde mich im Fall des Falles das systematische Risiko voll erwischen, da die Mehrzahl meiner Investments aus dem Bankenumfeld stammt …
Gruß
Anton
Jan meint
Hallo Anton,
ein interessanter Ansatz. Mit „Standard-Anleihen“ kann ich im Moment gar nichts anfangen. Was spannende sein könnte sind nachrangige Bankanleihen u.ä.
Leider habe ich damit aber sehr wenig Erfahrung also lasse ich im Moment besser die Finger davon.
VG Jan
Sparfuchs meint
Aktuell habe ich 3 Werte im Depot. Dazu 2 ETF-Werte. Ich versuche die Anlagen breit diversifizieren. Ich möchte in meinem Depot so ca. 50 Werte mal haben. Verteilt über alle Branchen und Länder. Danach wird es glaube ich schwierig den Überblick zu behalten. Dazu wird die Anlage Immobilie bei mir ein Thema werden.
VG
Jan meint
Hallo Sparfuchs,
in welcher Form möchtest du in Immobilien investieren?
VG Jan
Sparfuchs meint
Hi Jan, also ich möchte in der Form in Immobilien investieren, dass ich kleinere Eigentumswohnungen kaufen möchte und diese natürlich vermieten. Vornehmlich also Apartments in Studentenstädten. Von Immobilienaktien … naja da weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Gerade die Finanzierung, Lage und Zustand einer Immobilie ist sehr wichtig. Bei einer Firma, kann ich darauf keinen Einfluss nehmen. Da will ich die Fäden lieber selber in der Hand haben.
Jan meint
Hallo Sparfuchs, ich habe einen ähnlichen Plan und kürzlich eine erste Wohnung erworben. Leider sind die Preise im Moment so überhitzt, dass in 99% der Fälle die Rendite einfach nicht mehr stimmt. Darüber hinaus wäre es eigentlich sinnvoller Mehrfamilienhäuser zu haben, einfach um die volle Kontrolle über das gesamte Objekt zu bekommen. Ich schreibe die Tage eine kleine Buchrezension über ein Buch zu genau diesem Thema.
VG
Jan
karstenochmann meint
Ein interessanter Artikel, ich selber besitze derzeit nur sechs Positionen in meinem Depot, darunter auch Gold und Fonds. Ich möchte aber definitiv aufstocken.
Je mehr Aktien man hält, desto höher die Wahrscheinlichkeit einen Gewinn zu erzielen. So steht es in jedem Fachbuch.
Es kommt mit Sicherheit auch auf das eingesetzte Budget an, mit 5.000 Budet hält man sicherlich nicht 30 Positionen im Depot.
Mit einem Investment von 1.000.000 hält man sicherlich auch nicht nur 5 Aktien.
Jan meint
Hallo karstenochmann,
je mehr Aktien man hält, desto höher ist aber auch die Wahrscheinlichkeit eine Verlustaktie dabei zu haben. Mit steigender Anzahl Aktien nimmt die Varianz deines Depots ab.
VG Jan
Elmar meint
Derzeit besteht mein Depot aus 9 Positionen. Allerdings bin ich aktuell noch sehr US-lastig. In Summe soll das Depot aus 50 Werten bestehen. Dahinter steht ein gewisses Kapital- & Risikomanagement. Das hab ich auf meiner Seite näher erläutert. Insgesamt gehe ich davon aus, dass mit den 50 Werten eine ausreichende Diversifizierungen Branchen und Ländern gewährleistet ist.
Grüße
Elmar