In den letzten Wochen ging es hier im Blog öfters um das Thema der finanziellen Freiheit. Was bedeutet finanzielle Freiheit? Oder: Was mache ich wenn ich finanziell frei bin?
Heute möchte ich dieses Thema einmal von einer anderen Seite beleuchten. In welchem Alter willst du finanziell frei sein?
Meine persönliche finanzielle Freiheit bedeutet monatliche Netto-Einnahmen von ca. 10.000 Euro im Monat. Dieser Betrag ist mehr oder weniger willkürlich gewählt. Ich denke aber, dass 10.000 Euro ein guter Wert sind um eben wirklich frei zu sein.
Neben dem monetären Aspekt zählt aber auch die Arbeitssituation. 10.000 Euro bei einem wöchentlichen Arbeitspensum von mehr als achtzig Stunden mag für manche erstrebenswert sein, sieht für mich aber nicht nach einem freien Zustand aus. (Natürlich gibt es einige die so in ihrer Arbeit aufgehen, dass sie mit dieser Situation 100 prozentig zufrieden sind. Der Standard ist das aber wohl nicht…)
Mein persönliches Ziel ist es, mein Einkommen vor allem aus passiven Einnahmen zu beziehen. Passiv soll auch in diesem Zusammenhang keinesfalls bedeuten, dass mir das Einkommen zufällt. Ich möchte aber dennoch am besten Arbeiten wann und wo ich will. Mein Ziel ist es, so frei zu sein, dass ich Familie, Freunde und Hobby vorn anstellen kann und trotzdem „beruflich“ erfolgreich sein kann. Das ist mein persönliches Ziel.
Doch wie sieht es mit dem Zielalter für die finanzielle Freiheit aus?
In den Kommentaren klingt es immer wieder an, dass einige die 10.000 Euro schon für übertrieben halten. Dazu kommt aber, dass ich dieses Ziel mit 50 Jahren erreicht haben möchte. Vielleicht ist es der jugendliche Leichtsinn, vielleicht bin ich aber auch wirklich übergeschnappt. Macht nichts…
Ich bin weiterhin der Meinung, dass man das erreicht wonach man strebt. Außerdem lassen sich beide Ziele immer noch nach unten anpassen, falls die Erreichung eines Zieles zu scheitern droht.
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Aber nun zur Umfrage: Als Teil der Artikelserie: „Wie reich bin ich?“ möchte ich heute genau diese Frage des Alters an meine Leser weitergeben. Ich freue mich wenn du an der Umfrage teilnimmst:
Wenn du die finanzielle Freiheit schon erreicht hast, gib bitte einfach an, wann es bei dir soweit war.
Lass doch gerne einen Kommentar da, welche Antwort du ausgewählt hast und vor allem, wann du angefangen hast dein Ziel zu verfolgen.
[ratings]
Megni meint
Ich habe 50 ausgewählt. ich bin jetzt 30. Meine persönliche finanzielle Freiheit bedeutet monatliche Netto-Einnahmen von ca. 5.000 Euro ohne mein Arbeitlohn im Monat.
Ich bin momentan in der Sparphase. Investieren habe ich noch nicht angefange, da mir die Ideen fehlen und ich habe kein Einkommen ausser mein Lohn als Ingenieur. ich werde mich über Ihre Typs fruen.
Jan meint
Hallo Megni,
der Anfang ist doch schon mal gemacht. Sobald das erste Geld gespart ist kann es weiter gehen.
VG
Jan
Sebastian meint
Hi, ich habe mich für 41-45 Jahre gestimmt. Gerne würde ich die finanzielle Freiheit auch schon füher erreichen. Allerdings wäre das mit einem höheren Risiko verbunden. Ich bin jetzt Mitte 20 und noch relativ am Anfang. Aber darum bleibt mir auch noch viel Zeit mein Ziel zu erreichen. Das ist auch gut so 🙂
Jan meint
Hallo Sebastian,
Mitte 40 ist doch immer noch ein gutes Ziel. In diesem Fall wärst du den meisten immer noch locker 20 Jahre voraus.
VG Jan
Dr. Jürgen Nawatzki meint
Ich habe mal eine etwas andere Meinung: Finanzielle Freiheit ist gut und schön. Ich aber liebe auch meine Arbeit, denn seit ich meine Berufung gefunden habe und diese lebe, arbeite ich total gerne. Ich empfinde meine Arbeit – das Schreiben – gar nicht als Arbeit. Das geht vielen Menschen so, die ihre Berufung gefunden haben. Für mich ist es purer Luxus, meinen Lebensunterhalt mit meiner Berufung zu verdienen. Denn auch, wenn man die finanzielle Freiheit erreicht hat, muss man sich ja den lieben langen Tag noch mit irgendetwas Sinnvollem beschäftigen.
Jan meint
Hallo Jürgen,
ich sehe es ähnlich. Mir ist es einfach wichtig eine zeitliche Freiheit zu haben. Wenn das Wetter gut ist, möchte ich morgens auch einfach einmal nicht arbeiten müssen.
VG Jan
Jens meint
Hallo Jan,
wenn du von 4% Nettorendite ausgehst benötigst du 3 Millionen Euro an Kapital. Also normaler Angestellter wirst du so viel Geld nicht zusammensparen können. Nur musst also Unternehmer werden, falls du es nicht schon bist.
Ich finde es Toll das du dir hohe Ziele setzt.
Man kann übrigens das Kapital was man benötigt einfach ausrechnen in dem man seine monatlichen Ausgaben mit 300 multipliziert. Das entspricht dann einer Nettorendite von 4%.
Viele Grüße
Jens
ZaVodou meint
Hallo Jan,
ich habe nichts gegen ambitionierte Ziele. Sie sollten meiner Meinung nach aber auch erreichbar sein, weswegen mich mal interessieren würde wie viel Du monatlich netto verdienst, um Dir dieses Ziel stecken zu können.
Ahoj
ZaVodou
Danny meint
Gute Frage, aber diese Frage Ist doch sehr persönlich und viele Deutsche reden Allgemein nicht gern über Ihren Lohn, aus Angst vor Neid der Anderen. Jan kann es nur freiwillig tun und uns diesen Einblick gewähren. Jan, wärst du bereit dazu?
Jan meint
Nur ein bisschen 😉
Jan meint
Hallo,
ich würde sagen, dass ich im Durchschnitt der Einstiegsgehälter für Akademiker liege. Mehr möchte ich an dieser Stelle leider nicht schreiben 😉
VG
Jan
Der Privatier meint
Ich habe ein Alter von 56 Jahren angekreuzt – das Alter, in dem ich meinen Angestellten-Job freiwillig aufgegeben habe und seitdem ausschließlich von meinen Kapital-Einkünften lebe.
Und für mich bedeutet „Finanzielle Freiheit“ eben genau DAS: Nicht mehr arbeiten zu MÜSSEN und ausschließlich von seinem Vermögen leben zu können. Und diesen Status hätte ich auch sehr gerne 10-15 Jahre früher erreicht. Aber so, wie es ist, ist es auch nicht schlecht!
Gruß, Der Privatier
Philipp meint
Hey, Ich habe „36-40“ ausgewählt. Es sollte möglich sein bis dahin 3000€ Nettodividenden zu erhalten. Ich hoffe ich werde das ganze aber noch beschleunigen können, indem ich neue Einkommensquellen erschließe.
Gruß, Philipp
Jan meint
Hallo Philipp,
das klingt interessant, wie willist du sonst die 3.000 Euro netto erreichen? Wie hoch ist deine Sparquote?
VG jan
Andi7 meint
Ich habe 46-50 ausgewählt.
Mein Ziel ist im Alter von 50 eine Million € „anzuhäufen“, um monatlich 3.000€ an Zinsen zu bekommen. Das sollte reichen, weil bis dahin auch die eigengenutzte Immobilie abbezahlt wäre.
Nun meine Skepsis bzgl. der Umfrage – in den Klammern steht „realistisch“.
Wenn ich über die Kommentare gehe, so „träumen“ vor allem die jungeren Mitstreiter, dass sie vor 45 so weit wären, obwohl noch nicht angefangen. 20 Jahre ist ja viel Zeit, aber rückblickend könnten nur sehr wenige von 5.000€ an passiven Einnahmen berichten.
Auch du Jan bist aus meiner Sicht zu ambitioniert (nimm es mir nicht übel 😉 ). Wie Jens bereits vorgerechnet hat brauchst du ca. 3 Mio. Mit einem „Einstiegsgehalt für Akademiker“ wird es eine Weile in Anspruch nehmen. Hast du irgendwo aufgeschlüsselt wie du das Ziel (bis welchem Alter) erreichen willst.
Der Privatier hatte ein überdurchschnittliches Gehalt, hat erfolgreich spekuliert und hat „das Ziel“ mit 56 erreicht. Ob er damit 10.000€ im Monat meint – zweifle ich sehr.
Ich will damit nicht sagen, dass FF eine fata morgana ist. Aber die Wechselwirkung von „Zielbetrag“ und Laufzeit ist nicht zu verkennen.
Natürlich wollen wir alle 10TpM. Aber dafür bis zum Alter von 99 Jahren zu warten (ich übertreibe ein bisschen) stellt die ganze Procedere in Frage.
Mein Vorschlag – in den Kommentaren zusätzlich um eine vereinfachte Hochrechnung zu bitten. Dann muss man sich einiges mehr an Gedanken machen, was dann u.U. positiv noch so ein junges Leben beeinflussen wird.
Jan meint
Hallo Andi,
ein guter Hinweis. Ja, ich weiß, dass meine Ziele ambitioniert sind. Ich versuche aber natürlich noch neben meinem normalem Gehalt neue Einkommensströme zu generieren. Mir ist aber durchaus bewusst, dass dieses Ziel ambitioniert ist. Es soll aber durchaus fordernd sein. Am Ende kommt sowieso alles anders, und das vor allem als man denkt. Wer weiß ob wir unsere FF dann überhaupt noch in Euro messen…
VG Jan
Alex von Reich-mit-Plan.de meint
Ich habe den Zeitraum ausgewählt indem ich es geschafft habe. Dennoch „sammle“ ich weiter meine Kröten ein und optimiere stetig mein gesamtes Vermögen. Denn ich habe lieber deutlich mehr als ich benötige. Man weiß nie, wann Wer vorbeikommt und sich aus heiterem Himmel ein Stück Kuchen abschneidet. Zum Beispiel durch höhere Sozialabgaben oder Kapitalbesteuerung.
Gruß
Alex
Jan meint
Hallo Alex,
das sehe ich genau so. Ich befürchte, dass eine höhere Kapitalertragssteuer schon so gut wie vereinbart ist.
VG Jan
Anwärter meint
Ich bin etwas bescheidener, was das monatliche Nettoeinkommen angeht, für mich würde es bereits reichen, ein einfaches Leben ohne finanzielle Sorgen führen zu können. Dieses Ziel verfolge ich vor allem durch niedrige Fixkosten für Wohnen und Mobilität.
Meine monatlichen Konsumausgaben inkl Wohnen und allem liegen somit bei nur ca 700 Euro im Monat. Ein relativ niedriger Wert, der mit passivem Einkommen relativ schnell erreichbar sein sollte. Erstes Ziel für mich wären 1000 Euro netto pro Monat passives Einkommen.
Jan meint
Hallo Anwärter,
je nach Gehalt sollte dieses Ziel realistisch machbar sein. Von 700 Euro im Monat zu leben, das muss mne rst einmal schaffen, meine Kosten liegen locker beim Doppelten.
VG Jan
Anwärter meint
Ich kann Dir gerne sagen, wie ichs anstelle ;-). Es ist eine gezielte Kombination mehrerer Methoden:
1) Ich habe mir gezielt eine Wohnung gesucht, die sehr nah (1 km) zu meiner Arbeitsstelle liegt und daraus eine WG gemacht. Ein Zimmer beanspruche ich, der Rest ist vermietet. Wohnungsbezogene Kosten wie Nebenkosten, Strom und Internet verringern sich durch die WG erheblich, Mobilitätskosten sind nahe Null, ich fahre Rad.
2) Ich habe die Wohnung gekauft (war günstiger als Mieten), die Mieteinnahmen der Teilvermietung übersteigen die Finanzierungskosten, ich wohne quasi für lau. Die Finanzierung habe ich optimiert mit Darlehen von nur 5 Jahren Zinsbindung, wobei ich angesichts der niedrigen Zinsen nicht zu schnell tilge (das Geld ist anderswo produktiver). Das Risiko steigender Zinsen kann ich angesichts der Umstände problemlos tragen.
3) Die 700 Euro sind eine großzügige Schätzung und beinhalten nur noch die monatlichen Konsumausgaben: Essen, ab und zu Kleidung und abends Ausgehen. Damit komme ich sehr gut hin und ich gebe mir da keinerlei Mühe zum Sparen. Meine Überzeugung ist auch, dass man besser die großen Brocken (= Wohnkosten, Auto…) optimieren sollte, als sich im Kleinen einzuschränken, wo man es täglich spürt.
4) Natürlich gibt es gelegentlich große Dinge, die ich mir leiste, wie eine Weltreise o.Ä. . Das ist in der obigen Rechnung nicht enthalten, ich achte aber darauf, dass der größte Teil der Übschüsse stets in Investitionen fließt und maximal ein Drittel in Sonderausgaben wie Reisen o.Ä. .
Soweit der Plan. „Finanzielle Sicherheit“ zu erlangen ist mit der Methode relativ einfach, denke ich, da die Ziellatte nicht zu hoch angesetzt ist.
Ein Grund für die bescheidenere Zielsetzung und was viele meiner Meinung nach nämlich vergessen ist: Man hat – bei normaler Lebensplanung – nicht ewig Zeit um unkompliziert Wohlstand zu ersparen, sondern nur ein Intervall von wenigen Jahren: Es beginnt mit dem Berufseinstieg und endet, sobald die Familienplanung ernster wird (Kinder => hoher Kapitalbedarf, Haus, Auto, etc…). Somit bleibt eine Zeit von vielleicht 10 Jahren, die ich dafür nutzen möchte. Genug, um das passive Einkommen um 1000 Euro zu steigern, aber nicht genug für die Ziele, die sich hier einige (mit längeren Zeitskalen) setzen.
Jan meint
Der letzte Satz ist in meinen Augen unglaublich wichtig!!!
Natürlich verschieben sich irgendwann auch die Prioritäten, in den meisten Fällen gibt es aber eben wirklich eine „Vermögensbildungsphase“ im Leben. Wer diese ungenutzt verstreichen lässt, macht es sich selbst für dieZukunft nicht einfacher.
VG Jan