Der Oktober ist vorüber und endlich kommt doch mal wieder ein bisschen mehr Bewegung in den Markt. Gut, zugegebenermaßen ist die Schwankungsbreite im DAX mit ein bisschen mehr als 400 Punkten nicht bahnbrechend. Dennoch haben wir nach längerer Zeit mal wieder ein neues Jahreshoch ausmachen können.
Aber kommen wir einmal weg vom DAX und wenden wir uns meinem Depot zu.
Schaltbau ist seit einiger Zeit im Sturzflug. Mittlerweile hat sich ein Minus von etwa 38% angehäuft. Eigentlich kann ich von Glück sprechen, dass der Anteil im Depot relativ klein ist. Leider weiß ich noch nicht genau wie ich mit dieser Position umgehen soll. Soll ich verkaufen, nachkaufen oder halten? Das ist die Frage die ich mir Stelle. Leider ist der Wert von der Marktkapitalisierung verhältnismäßig klein, weshalb es nur sehr wenige Informationen zur aktuellen Lage gibt. Ich habe für mich beschlossen dem Unternehmen noch ein bisschen Zeit zu geben und eine Entscheidung hinauszuzögern bis mindestens der 9-Monats-Bericht zur Verfügung steht. Erst dann kann ich versuchen die Einmaleffekte von der laufenden Geschäftstätigkeit zu differenzieren. Denn trotz der Gewinnwarnung sehen Auftragseingang und Umsatz noch ganz gut aus, es muss aber mittel- bis langfristig natürlich auch etwas hängenbleiben.
Meine nächsten Sorgenkinder sind momentan Bayer und Syngenta. Beide werden aufgrund der aktuellen Übernahmesituationen wohl noch eine Weile in einem gewissen Schwebezustand verweilen. Bei Syngenta wird die endgültige Entscheidung immer wieder verschoben und bei Bayer geht es ja gerade erst los. In beiden Fällen rechne ich für dieses Jahr mit keinen großen Veränderungen.
Soweit die aktuelle Situation.
In den letzten Wochen und Monaten habe ich mir immer wieder Gedanken über meine Dividendenstrategie gemacht. Ich überlege momentan, sie ein bisschen anzupassen. Gerade das KO-Kriterium der Dividendenkürzung steht eigentlich der Tatsache entgegen, dass es einfach zyklische Unternehmen gibt, die von Zeit zu Zeit ihre Dividenden senken müssen. Vielleicht werde ich meine Strategie zum Jahreswechsel ein bisschen anfassen und meine Kriterien an dieser Stelle ein wenig aufweichen. Das Gleiche gilt auch für das KGV, hier würde ich mich gerne mehr in Richtung Durchschnitts- oder Vergleichs KGV verändern. Das Ziel soll es sein, mehr wie ein Unternehmer oder eine ganze Unternehmerfamilie zu denken und gute Unternehmen langfristig zu halten.
Wenn ich vom „aufweichen“ meiner Strategie spreche soll das jedoch nicht bedeuten, dass ich anfange ohne Sinn und Verstand alle Unternehmen unter dem Schlagwort „Buy-and-Hold“ ins Depot zu laden. Das halte ich nach wie vor für einen großen Fehler den ich momentan leider bei vielen Aktien-Anfängern beobachte.
Welche Aktien haltet ihr momentan für unterbewertet?
Mein Dividenden Depot lieferte im Oktober 2016 eine Performance von -1,3%.
Dividenden Aktien auf Allzeithoch (+/- 5 %):
- Bank of Nova Scotia
- Becton Dickinson
- Microsoft
Aktuell befindet sich damit 3 (-3) von 18 Dividenden Aktien nahe ihrem Allzeithoch seit Aufnahme in das Dividenden Portfolio.
Käufe & Verkäufe im Oktober 2016:
Keine Transaktionen im Oktober 2016.
Erhaltene Netto-Dividendenzahlungen im Oktober 2016:
- Becton Dickinson (0,73%)
- Bank of Nova Scotia (1,00%)
Performance im Oktober 2016:
DAX: 1,47%
MSCI ACWI: 1,06%
Dividenden Depot: -1,30%
interner Zinsfuß: 17,76%
aktueller Cash-Anteil: 1,87%
Vermögensanleger meint
Hi Jan, was spricht denn dagegen gute zyklische Unternehmen zeitweise nicht im Depot zu haben? Eine Dividendenkürzung hätte eh erst mal fallende Kurse zur Folge. Könnte man nicht ein alternatives Unternehmen finden und das Herausfallende weiter beobachten, bis sich eine neue Kaufgelegenheit ergibt. Ich glaube nicht, dass die Umschichtungen so häufig auftreten, dass sich die Gebühren nicht lohnen?! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Investitionen immer schlecht liefen, wenn ich die Kriterien meiner Strategie „aufgeweicht“ habe.
Schöne Grüße
Marco
Jan meint
Hallo,
dagegen spricht nur, dass es eben verdammt schwer ist, den Zyklus richtig abzuschätzen. Ich bin schon der Meinung, dass man einige Aktien irgendwann auch wieder verkaufen darf. Nur wann ist die Frage.