Geld verdienen nebenbei, wer möchte das nicht? Klingt doch im ersten Moment super oder?
Ich rede hier aber nicht von irgendwelchen bezahlten Umfragen, bezahlten E-Mails oder dem sinnlosen geklicke von irgendwelchen Bannern.
Nein, ich meine ein richtiges Business*, eine Nebentätigkeit oder Selbständigkeit neben deinem Hauptjob. Häufig wird das „nebenbei“ als Synonym für einfach, schnell oder ohne Arbeit verwendet. Das ist jedoch nicht mein Verständnis dieses Beitrags oder meines Blogs.
Der lange Weg zur finanziellen Freiheit setzt eine Menge Arbeit voraus. Um schneller an dein Ziel zu kommen, solltest du die Ärmel hochkrempeln und für dein Ziel arbeiten. Gerade zu Beginn ist jeder verdiente Euro sehr viel mehr Wert, als ein weiterer Prozentpunkt bei deiner Rendite. Durch den Zinseszinseffekt werden nach einigen Jahren aus nur einem Euro plötzlich 10, oder eben aus 1.000 plötzlich 10.000. Nur durch geschickte Investitionen aus dem Nichts solche Erträge zu generieren ist fast unmöglich.
In diesem Beitrag stelle ich dir 9 Gründe vor, warum es eine gute Idee ist, nebenbei Geld zu verdienen. Besonders, wenn du einem ansonsten geregelten Job nachgehst.
1. Du bist finanziell abgesichert
Du beziehst jeden Monat ein festes Gehalt aus deinem Erstjob? Wunderbar. In der Regel hat dir dieses Geld bis jetzt zum Leben gereicht. Du startest also mit ganz anderen Voraussetzungen in deine Selbständigkeit. Du bist nicht selbständig aus Mangel an Alternativen weil du keinen Job findest oder du deinen Job verloren hast. Du handelst, weil du fleißig bist und mehr Geld verdienen möchtest.
Für dein Business ist dies eine grundlegend andere Situation. Du handelst nicht aus einer Notsituation. Du kannst somit ganz andere Risiken eingehen. Außerdem hast du eine ganz andere Denkweise. Angenommen du verdienst gut und kannst im zweiten Schritt weiter investieren und dein Geschäft ausbauen. Du könntest das nicht tun, wenn du auf jeden Cent zum Leben angewiesen wärst.
2. Du bist nicht auf das Geld angewiesen
Dieses Argument schlägt in die gleiche Kerbe, hat jedoch einen anderen Hintergrund. Du hast eine ganz andere Verhandlungsposition bei deinen Kunden. Du bist einfach nicht auf ihr Geld angewiesen. Wenn dein Kunde deinen Preis nicht zahlen möchte, lehnst du den Auftrag ab und unternimmst mit der Familie etwas Schönes.
- Smartbroker (Ab 0 Euro pro Order handeln)
- Trade Republic (Aktien & ETFs provisionsfrei handeln)
- Consorsbank (20 Euro für deinen ersten Sparplan geschenkt)
- comdirect-Depot (Mein kostenloses Allrounder-Depot)
- DKB-Cash (dauerhaft kostenloses, verzinstes Girokonto)
- Weltsparen (Automatisches Parken der Cash-Reserve)
Stell dir wieder die andere Situation vor, in der du dir ein Bein ausreißt, nur um den fast verlorenen Auftrag doch noch irgendwie zu bekommen. Am Ende arbeitest du wie ein Tier und bist deprimiert, weil du nicht einmal angemessen entlohnt wirst für deine Arbeit. Doch eigentlich bist du selbst schuld, da du den Auftrag ja schließlich angenommen hast (gezwungener Weise). Verkaufe dich nicht unter Wert!
3. Nutze deinen Job als Multiplikator
Wem würdest du mehr vertrauen? Jemandem der sich gerade selbständig macht oder jemandem der bei einem namhaften Unternehmen angestellt ist und nebenbei noch ein Business in derselben Branche betreibt?
Ich würde den zweiten nehmen. Warum? In der Regel haben nur die besten und motiviertesten eine Chance sich in der gleichen Branche wie ihrem Erstjob selbständig zu machen. Darüber hinaus kann das Wissen mehrfach verwendet werden.
4. Du gewinnst Zeit
Jede Form von Business braucht Zeit um zu wachsen. Es beginnt mit einfachen Dingen wie Planung, Website, Businessplan und Bürokratie. Warum erst damit anfangen, nachdem du deinen Job gekündigt hast? All dies sind Dinge die sich sehr gut nebenbei erledigen lassen. Wenn diese Punkte erst einmal abgearbeitet sind, wirst du merken, dass du nebenbei auch ein kleines Unternehmen führen und das erste Geld verdienen kannst. Falls du das Ziel verfolgst, deinen Job endgültig zu verlassen ist das auch eine Möglichkeit. Gehe diesen Schritt aber nicht zu früh. Setz dir rechtzeitig ein realistisches Ziel, welchen Betrag du mindestens benötigst um deinen Job an den Nagel zu hängen.
5. Du setzt deine Zeit effizienter ein
Zeit ist eine sehr knappe Ressource. Häufig verschwenden wir sie viel zu sorglos. Wenn wir uns feste Ziele setzen schaffen wir es auch, mit einem nur sehr kurzen Arbeitseinsatz effizient zu bleiben. Auch neben der 40-Stunden Woche bieten sich verschiedene „leere“ Zeiten, um das Geschäft zum Laufen zu bringen. Stehe morgens eine Stunde früher auf, nutz deine Mittagspause oder reserviere dir eine Stunde nach Feierabend. Setz dir für jede Aufgabe ein festes Zeitlimit, dann wirst du es schaffen.
Ein Beispiel: Für meinen Blog versuche ich jede Woche mindesten einen Beitrag zu verfassen. Wenn ich zehn Stunden zur Verfügung hätte, würde ich auch zehn Stunden für diesen Beitrag benötigen. Wenn ich mir jedoch beispielsweise fünf Stunden als Zeitlimit setze, dann schaffe ich es auch in nur fünf Stunden.
Ich denke der Punkt wird klar. Wenn wir effizienter sein wollen, dann können wir auch in unserem Alltag noch jede Menge Leerlauf finden und vor allem auch sinnvoll nutzen.
6. Du reduzierst dein Risiko
Eine Selbständigkeit birgt immer Risiken. Wie oben aber schon vorgebracht, sind diese stark reduziert wenn du noch einen festen Job ausübst. Solltest du jedoch deinen „Erstjob“ verlieren, bist du weiterhin abgesichert. In der heutigen Zeit kann es immer mal passieren, dass jemand vollkommen unverschuldet seinen Job verliert. Für diesen Fall sorgst du mit einer Selbständigkeit vor und hast schon eine Alternative parat die dir bereits das erste Geld in die Kasse spült.
7. Lass dich von deinem Arbeitgeber ausbilden
Viele Menschen die nebenbei Geld verdienen tun dies in der gleichen Branche in der sie auch ihren Erstjob ausüben. Warum also nicht das Wissen vom Arbeitgeber mitnehmen und in der Selbständigkeit anwenden?
Um das klarzustellen: Ich rede natürlich nicht davon, dass du deinem Arbeitgeber die Aufträge wegschnappen oder die Kunden übernehmen sollst. Das wäre fatal und würde wahrscheinlich eine Menge Ärger geben. Wenn du aber beispielsweise im Vertrieb arbeitest und durch deinen Arbeitgeber bestimmte Seminare gezahlt bekommst, kannst du dieses Wissen sowohl in deinem Erstjob, als auch in deinem eigenen Business einsetzen.
Gleiches gilt auch für bestimmte Computerprogramme, Werkzeuge und, und, und… Du siehst die Möglichkeiten sind vorhanden.
8. Bilde dir durch deinen Arbeitgeber ein Netzwerk
Im Grunde ein ähnliches Argument wie Punkt 7. Es geht nicht darum, dass du deinem Arbeitgeber die Leute wegschnappst. Trotzdem kann es nicht schaden eine Menge Leute zu kennen die einem hier und da ein wenig helfen können. Sei es durch Tipps zu deinem eigenen Business oder weitere Kontakte.
9. Du hast die Zeit für organisches Wachstum
Manche Dinge brauchen einfach Zeit. Wenn du nebenbei Geld verdienst hast du diese Zeit. Menschen benötigen Zeit um dir und deinem Geschäft zu vertrauen. Es braucht Zeit, bis sich deine Idee von selbst verbreitet und du deine Marketingmaßnahmen langsam zurückfahren kannst. Diese Zeit hast du, wenn du weiterhin fest angestellt bist.
Du kannst dein Business also mit der notwendigen Ruhe und Gelassenheit wachsen lassen und bist nicht gezwungen, um jeden Preis hohe Wachstumsraten zu Erreichen.
Wie sieht es bei dir aus, verdienst du schon nebenbei Geld oder bist du noch in der Planungsphase für dein Business?
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Kilian von Finanzdurchblick meint
Hallo Jan,
Mal wieder bringst du den wichtigste Sache direkt auf dem Punkt: am Anfang ist der Kapitalaufbau viel wichtiger als die Rendite…
Wenn ich es aber richtig verstanden denkst du dabei daran, ein Business aufzubauen, oder?
Das ist jedoch zum Teil alles andere als leicht (du und ich wissen es ja von unserem kleinen Blogbuisness- Geschäft). Man braucht eine Idee, viel Zeit zur Umsetzung und erstmal eine nennenswerte Summe zu erzielen ist alles andere als leicht….
Was spricht denn in diesem Zusammenhang gegen einen 450€-Job? Klar, er gibt dir kein dauerhaftes zweites Standbein und du kannst das ganze auch nicht skalieren, aber es kommt immerhin jeden Monat für jede Stunde Arbeit x Euro in deine Tasche…
Ob man dies mit einem Unternehmen erreichen kann, ist dagegen nicht gewiss….
Jan meint
Hallo Kilian,
du hast Recht.
Im Grunde spricht nichts gegen den 450-Euro-Job. Aber, was spricht gegen den 450 Euro Job + Business?
In diesem Artikel gehe ich genau so vor: http://www.smart-reich-werden.de/vermoegen-aufbauen/wie-werde-ich-reich/
Immer die niedrigen Früchte zu erst.
VG
Jan
Kilian von Finanzdurchblick meint
Die Idee ist natürlich am besten…. 🙂
Ist eben dann noch zeitintensiver! Aber wer richtig durchstarten will und auch sonst die zeit aufbringen kann. Für den ist das am besten!
Investment Amad€ meint
Hallo Jan!
Ich finde besonders die Möglichkeit mit seinem Hobby Geld zu verdienen interessant (Bloggen, Softwareentwicklung, …). Möglichkeiten gibt es endlos viele.
MFG Philipp
Jan meint
Genau so ist es, man muss nur mal ein wenig in sich gehen und über seine Stärken nachdenken.
Arnold Balzer meint
Ich frage mich, ob du, Jan, einen Hauptjob als ’normaler‘ Angestellter hast. Wenn ja, kann das hier präsentierte ‚Geschäftsmodell‘ geradewegs in die Kündigung führen!
In ALLEN meinen bisherigen Arbeitsverträgen wurde mir untersagt, eine Nebenbeschäftigung aufzunehmen, es sei denn, der AG genehmigt mir das. Das ist gängige Praxis! Der AG hat aus seiner Sicht – und auch durch das Arbeitsrecht zugestanden – ein Interesse daran, dass die Arbeitskraft des Angestellten voll und ganz im Unternehmen eingesetzt wird! Freizeit/Weekend/Urlaub sind zur regenerierung da, und nicht zum ’nebenbei‘ Geldverdienen!
Wenn dann auch noch diese Nebentätigkeiten während der regulären Arbeitszeit mit Hilfe bzw. über die firmeneigne IT- und TK-Infrastruktur abgewickelt wird (zB Webseiten-Design, Pflege von Kundenkontakten übers Telefon u.ä.), kann man ganz schnell eine saftige Abmahnung/Klage/Entlassung am Hals haben. Dann ist’s Aus mit Punkt 1 (finanzielle Absicherung).
Jan meint
Hallo Arnold,
ja habe ich. Darüber hinaus habe ich zwei nebenberufliche Selbständigkeiten die natürlich angemeldet und genehmigt sind.
Es ist richtig, dass Nebentätigkeiten in den meisten Verträgen ausgeschlossen sind. Es kommt dabei aber einfach auf die Kommunikation an. In meinem Bekanntenkreis machen mindestens 50% der Leute noch etwas nebenher. Primär geht es darum, dass du nicht in Konkurrenz zu deinem Unternehmen stehst und nach der Arbeit auf „eigene Rechnung“ weiter machst.
Bei vollkommen fremden Tätigkeiten spielt der Freizeit-Aspekt zwar eine Rolle, der Arbeitgeber wird dir das aber kaum verwähren wenn du noch eine Stunde pro Tag ein bisschen vom PC aus arbeitest. (Der Arbeitnehmer hat grundsätzlich dann Anspruch auf Zustimmung durch den Arbeitgeber, wenn die Aufnahme der Nebentätigkeit betriebliche Interessen nicht beeinträchtigt (Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 11. Dezember 2001). Quelle: https://www.ihk-nuernberg.de/de/IHK-Magazin-WiM/WiM-Archiv/WIM-Daten/2005-04/FAQ/Was-muss-man-bei-Nebentaetigkeiten-beachten-.jsp
Dir muss also erst einmal jemand nachweisen, dass dich z.B. eine Stunde Webdesign so sehr belastet, dass deine Arbeit eingeschränkt ist. Es gibt genug Menschen für die ist eine Stunde Fußball deutlich belastender.
Der zweite Punkt ist korrekt, das finde ich aber auch in Ordnung. Du wirst für deine Arbeit bezahlt, wenn du in der Zeit etwas anderes tust, ist das in meinen Augen betrug.
Wenn du etwas nebenher machen möchtest, sprich doch einfach einmal mit deinem Arbeitgeber und erkläre ihm genau was du vorhast. Das wird schon gut gehen.
VG
Jan
Lars @ Passives Einkommen mit P2P meint
Hi Jan,
da ich selbst nebenberuflich selbstständig bin, kann ich alles nur bestätigen. Der Punkt Nr. 5 ist wohl der, der am meisten unterschätzt wird, aber in meinen Augen eine enorme „Zeitrendite“ bringt. Die erlernten Skills wiederrum kann man auch bei seinem Arbeitgeber einsetzen.
Viele Grüße
Lars
Jan meint
Das sehe ich ganz genauso.