DAX bei 8.000 Punkten – na und?

Im Rahmen der Blogparade: DAX 8.000 von Ulrich (ValueBlog), Lars (finanziell umdenken), Markos (FFMD) und Holger (Der Privatanleger) möchte ich heute auch einmal meinen Senf zu diesem Thema dazugeben.

Warum ist der DAX bei 8.000 Punkten so eine magische Marke?

Im Moment scheint es so als wenn alle mit einem Auge auf die magischen 8.000 Punkte des DAX schielen. „Kann der DAX die 8.000 Punkte halten oder nicht?“ fragen die Charttechniker. „Der DAX ist viel zu hoch bewertet“ sagt der ein oder andere Fundamentalanalyst. Für die meisten ist die magische Marke des DAX aber einfach der Wert ab welchem ein neues Allzeithoch gebildet wird. Der Höchststand des DAX liegt bei 8.151,57 Punkten und wurde am 13.07.2007 erreicht. Die 8.000 Punkte sind eine psychologische Marke weil wir „nicht mehr weit weg sind“. Aber warum ist dieser Höchststand so wichtig? Ich denke das liegt daran, dass wir in den letzten Jahren eine schwere Krise durchlebt haben. Wenn wir die alten Werte von vor der Krise wieder erreicht haben hat diese Krise sozusagen ihr „offizielles Ende“ erreicht. Wir befinden uns also wieder auf dem Niveau von vor der Krise. Trotzdem interessiert mich der Stand des DAX eigentlich nicht…

3 Gründe warum mir der DAX egal ist

Mir fallen direkt drei Gründe ein, warum mich der DAX nicht interessiert:

Der DAX bildet nur Aktien aus Deutschland ab

Der DAX umfasst die 30 größten Unternehmen aus Deutschland, wir leben allerdings in einer derart vernetzten Welt, sodass wir die Unternehmen nicht isoliert betrachten dürfen. Keines der im DAX enthaltenen Unternehmen ist nur im deutschen Raum aktiv. Bei den DAX-Unternehmen handelt es sich überwiegend um weltweit aktive Konzerne. Im Vergleich zu anderen Ländern haben wir die Krise bis jetzt zwar sehr gut gemeistert, ich denke jedoch, dass wir immer über den Tellerrand hinausblicken sollten und da gibt es gerade in Europa einige Volkswirtschaften und damit auch Indizes die ganz anders dastehen. Bei meiner Dividenden Strategie versuche ich international zu investieren und halte eben auch viele ausländische Unternehmen. Aus diesem Grund ist der DAX für mich eigentlich uninteressant.

Meine Dividenden Strategie ist langfristig ausgerichtet

Meine Dividenden Strategie ist eine „Buy-And-Hold-Strategie“. Das bedeutet, dass die Unternehmen in meinem Dividenden Portfolio nach Möglichkeit gar nicht verkauft werden. Nur in wenigen Fällen, wenn sich eine Dividendenaktie unerwartet schlecht entwickelt denke ich über einen Verkauf nach. Da ich außerdem noch recht jung bin beträgt mein Anlagezeitraum mehr als zwanzig Jahre. Ein kurzfristiger Höchststand fällt da für mich nur sehr wenig ins Gewicht.

Der DAX ist nur ein Durchschnitt

Der DAX enthält 30 Werte, von welchen sich einige besser und andere schlechter als der Durchschnitt entwickelt haben. Ich möchte von mir nicht behaupten, dass ich Aktienkurse vorhersagen kann, aber es gibt im DAX durchaus einige Unternehmen die fundamental derart schlechte Daten aufweisen, dass ich nicht in sie investieren würde. Die Zielsetzung bei meiner Dividenden Strategie ist, dass ich anhand festgelegter Regeln die „besseren Aktien“ finden kann und somit auch eine bessere Performance erreichen kann als der Durchschnitt. Wäre dies nicht der Fall wären wohl ausschließlich Index-Produkte de bessere Wahl für mich.

Wie könnte es weitergehen und warum wäre das gut für mich?

Jetzt habe ich oben drei Argumente aufgelistet warum mich der DAX nicht interessiert und werde an dieser Stelle trotzdem einen kleinen Versuch wagen, „vorherzusagen“ wie es weitergehen könnte. Dafür machen wir einen kleinen Ausflug in die Charttechnik. Ich nutze die Charttechnik ab und an mal um mir einen kleinen Überblick über die aktuelle Situation zu machen.

Charttechnisch befinden wir uns an einem Widerstand bei ~8.100 Punkten, den Hochs aus 2000 und 2007. In der nächsten Zeit wird sich entscheiden ob wir darüber hinaus kommen, dann wäre der Weg „nach oben hin offen“ oder ob wir es nicht schaffen einen neuen Höchststand zu erreichen. In diesem Fall gibt es noch eine Trendlinie die uns eine Unterstützung bei etwa 6.000 bis 6.500 Punkte liefert. Der Chartist bezeichnet diese Formation als ein aufsteigendes Dreieck. Ich persönlich gehe vom zweiten Fall aus, dass wir wieder ein wenig zurückfallen werden die ist aber eine rein subjektive Einschätzung die ausschließlich auf meinem Bauchgefühl beruht. Die Zeichen stehen aber auf jeden Fall gut für eine größere Bewegung, egal in welche Richtung.

Nun für das Dividenden Depot wären beide Entwicklungen interessant, zum einen ist es natürlich schön wenn es weiter hochgeht, zum anderen sind niedrigere Kurse bei einer solch langfristigen Strategie in meinen Augen Kaufgelegenheiten. Da deutsche Werte in meinem Depot sowieso ein wenig zu kurz kommen wäre es also gar nicht so schlecht wenn man hier noch einmal ein wenig einkaufen gehen könnte. Ich denke in einem halben Jahr wissen wir mehr.

Dies war meine Einschätzung zum DAX-Stand von 8.000 Punkten, wie sieht es bei euch aus? Schaut ihr auf den DAX-Stand? Handelt ihr vielleicht sogar nach dem DAX? Oder interessiert er euch überhaupt nicht?

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