Ein kurzer Monat geht zu Ende und es ist an der Zeit, dir wieder einen kurzen Einblick in meine Depot-Entwicklung zu gewähren. Seit einigen Monaten kennen die Aktienmärkte mal wieder nur eine Richtung. Leider gerät der Mensch sehr schnell in eine gewisse Euphorie die einen bestimmte Risiken ausblenden lässt.
Gerade in einigen Facebook-Gruppen fällt es mir immer wieder auf, dass einige Jung-Aktionäre scheinbar die Weisheit mit Löffeln gefressen haben. Kaum ein halbes Jahr am Aktienmarkt fallen häufig Parolen wie: „Aktien sind risikolos“, „Kursverluste sind erst Verluste wenn sie realisiert werden“, „bei Verlusten immer nachkaufen“ oder auch „der Einstiegszeitpunkt ist egal“.
Sorry Leute, viele dieser Aussagen sind einfach Schwachsinn und zwar ein ziemlich gefährlicher. Ich neige weisgott nicht dazu, irgendwoe schwarz zu malen, doch trotzdem ist es unglaublich wichtig, sich zumindest mit den Risiken von Aktien zu beschäftigen.
Mein Dividenden-Portfolio hatte im Februar 2017 eine Performance von +3,88%.
Dividenden Aktien auf Allzeithoch (+/- 5 %):
- Bechtle
- Becton Dickinson
- British American Tobacco
- Deere & Co
- Johnson & Johnson
- McDonald’s
- National Grid
- Reckitt Benckiser
- Syngenta
Aktuell befindet sich damit 9 (+2) von 19 Dividenden Aktien nahe ihrem Allzeithoch seit Aufnahme in das Dividenden Portfolio.
Käufe & Verkäufe im Februar 2017:
keine
Erhaltene Netto-Dividendenzahlungen im Februar 2017:
- Deere & Co. (0,62%)
- Darden Restaurants (1,13%)
Die Prozent-Angaben beziehen sich auf den durchschnittlichen Kaufpreis.
Performance im Februar 2017:
DAX: 2,59%
MSCI ACWI: +4,56%
Dividenden Depot: +3,88%
interner Zinsfuß: 18,90%
aktueller Cash-Anteil: 0,09%
[ratings]
Martin meint
Hallo Jan,
das mit den Jung Akteuren an der Börse fällt mir auch auf… aber nicht nur da. Ich bin auch in Immogruppen drin, und da ist das selbe Problem. Man denkt nicht daran, das es schief gehen kann. Gerade in den Immogruppen verschulden sich Anfänger mit 115% Finanzierungen, die sich ab der nächsten Zinserhöhung nicht mehr selber tragen (sobald eine Reparatur kommt, müssen die sowieso drauf zahlen)
Leider selbiges bei den Aktien. Da haben einige ihre Wundersysteme, welche bisher aber nur einen steigenden Markt kennengelernt haben. Dies verleitet dazu, das gehebelt gehandelt wird und beim nächsten Rücksetzer, werden die Systeme versagen (meist sind diese ja auch nur auf Trendfolge aufgebaut)
Es wird interessant werden, wie sich das Ganze bei der nächsten größeren Korrektur auswirken wird. Ich denke da wird es in einigen Börsengruppen wieder recht leer werden.
DDraum meint
Die Börsengruppen leer zu machen – dass ist etwas, dass ich befürchte, Hoffentlich kommt es nicht dazu.
Sascha meint
Hallo!
Also hinsichtlich der Aussage „Aktien sind risikolos“ und „Der Einstiegszeitpunkt ist egal“ bin ich voll bei Dir. Soweit i.O..
Aber weshalb sind die anderen Aussagen Schwachsinn?
Kursverluste sind tatsächlich erst Verluste, wenn sie realisiert werden. Die Kunst ist doch, Disziplin der selbst gewählten Strategie gegenüber zu wahren.
Und ich kaufe auch gern nach Kurskorrekturen nach. Natürlich auch nur, soweit die zu Grunde liegenden Nachrichten keine generellen Zweifel an der Unternehmensbewertung aufkommen lassen.
Selbstverständlich wäre eine PAUSCHALIERUNG dieser Aussagen mit den Wörtchen „immer“ grundsätzlich falsch.
Aber nach wie vor werden Verluste erst zu Verlusten, wenn man tatsächlich verkauft. Und nach wie vor macht der Einkauf das Geschäft, deswegen KANN der Nachkauf nach Kurseinbrüchen eine sinnvolle Maßnahme sein.
Deswegen sind diese beiden Punkte alles Andere aber garantiert kein Schwachsinn.
Viele Grüße
Jan meint
Hallo Sascha,
ich glaube wir sind nicht weit voneinander entfernt mit unseren Meinungen. Ich drücke es nur ein bisschen drastischer aus.
Ich kaufe auch oft nach Kurskorrekturen. Ich kaufe aber weil ein Unternehmen in meinen Augen günstig bewertet ist und nicht nur weil es im Wert gefallen ist. Wie sagte Kostolany so schön (oder war es Buffett): Der dümmste Grund eine Aktie zu kaufen ist weil sie gefallen ist.
Verluste werden erst zu Verlusten wenn sie realisiert sind. Jein. Wenn du dein Auto gegen einen Baum setzt und es dir mit Totalschaden in den Garten stellst ist das dann kein Verlust, nur weil du den Wagen nicht zum kg-Preis an den Schrotthändler verkauft hast? Genau so argumentieren viele in Bezug auf Aktien. Ihnen gehört ja immernoch ein Stück am Unternehmen, ist auch richtig. Aber: Wenn eine Aktie fällt, dann sinkt dein Vermögen. Das Unternehmen ist in dem Moment nun einmal nicht mehr Wert. Ob der Wert wieder steigt (was bei Qualitätsunternehmen natürlich sehr wahrscheinlich und gleichzeitig eine Grundannahme der Buy-and-Hold-Strategien ist) steht aber in den Sternen. Es ist kein Naturgesetz, dass sich einzelne Aktien wieder erholen, auch wenn es oft wahrscheinlich ist.
Steuerlich sieht das Ganze wieder anders aus, da tritt der Verlust wirklich erst mit Verkauf ein.
VG
Jan