Kürzlich habe ich euch meinen Weg vorgestellt mit dem das monatliche Sparen mehr Spaß macht und zuverlässiger funktioniert. In der schematischen Grafik zu meiner Cash-Maschine habe ich das passive Einkommen in ein äußeres und ein inneres unterteilt. Die Resonanz darauf war gemischt, einige sahen keinen Grund zwischen den beiden Formen zu unterteilen, anderen war es egal und (glücklicherweise) waren natürlich auch einige Stimmen auf meiner Seite. In diesem Beitrag geht es ausdrücklich um die Stärke des äußeren passiven Einkommens. Aber vielleicht noch einmal kurz zurück auf Anfang: Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen den beiden Formen des passiven Einkommens?
Wo ist der Unterschied zwischen innerem und äußerem passiven Einkommen?
Das innere passive Einkommen ist für mich alles wo Geld eingesetzt wird, um später damit Geld zu verdienen. Jeder Art der Investition bei der zur Entschädigung für den Verzicht auf das Geld ein Zins oder eine Gewinnbeteiligung in Form einer Dividende gezahlt wird ist eine Form des inneren passiven Einkommens, da aus dem inneren, also aus der Substanz „neues“ Geld verdient wird.
Der große Nachteil dieser Art des passiven Einkommens ist die Grundvoraussetzung des Kapitalstocks. Nur mit einem Grundstock an Geld können Anleihen, Dividendenaktien oder andere Investitions- und Spekulationsobjekte gekauft werden. Sind diese Ressourcen nicht vorhanden so können auch keine Zinsen fließen, um diesen Umstand zu ändern muss erst einmal weiter der aktiven Arbeit nachgegangen und viel gespart werden.
Spannend wird es beim äußeren passiven Einkommen, hier steht vor allem der Arbeitseinsatz im Vordergrund. Natürlich gibt es eine Grauzone, da fast immer ein wenig Geld eingesetzt werden muss um Ressourcen zu kaufen. Dieses Investment steht jedoch nicht im Fokus. Das Ziel des äußeren passiven Einkommens ist es durch einen intensiven Arbeitseinsatz etwas „zu erschaffen“ was einem später ein regelmäßiges Einkommen ohne weitere (oder nur sehr wenig) Arbeit ermöglicht. Beispiele hierfür können das Schreiben eines Buches, das Komponieren eines Musikstückes oder das Erfinden und Registrieren eines Patentes sein. Auf eine abgeschlossene Arbeit folgt also ein (idealerweise) lebenslanger und regelmäßiger Einkommensstrom.
Diese Art des passiven Einkommens hat zwei entscheidende Vorteile: Zum einen wird kein oder nur sehr wenig Geld benötigt, es kann also sofort begonnen werden, zum anderen kann nach Abschluss eines Projektes ein neues Projekt begonnen werden, der Einkommensstrom aus dem ersten Projekt fließt jedoch weiterhin. Der Nachteil dieser Methode liegt natürlich darin, dass sie sehr viel unsicherer ist. Wenn ich eine Anleihe eines Unternehmens kaufe, bekomme ich in den meisten Fällen ziemlich sicher meine Zinsen und habe nicht viel Zeit für die Auswahl der Methode aufgewandt. Habe ich jedoch ein Buch geschrieben das niemand lesen will, dann habe ich viel Zeit investiert für Nichts, das ist der Haken am äußeren passiven Einkommen.
Passives Einkommen „schafft Vermögen“!
Wie soll das den gehen fragen sich wahrscheinlich die meisten. Ich will es euch erklären. Was ist die Grundidee hinter einem passiven Einkommen? Die Grundidee ist doch, dass wir ein Einkommen haben ohne aktiv zu arbeiten. Wir können tun und lassen was wir wollen. Im besten Fall sind wir schon im Vorruhestand mit 35 ;), oder können wenigstens alle paar Jahre mal eine längere Auszeit zum Reisen oder für andere Aktivitäten nehmen auf die wir einfach Lust haben. Dafür brauchen wir natürlich Geld. Der häufigste Fall ist wahrscheinlich der des Privatiers, wer früh genug viel Geld verdient hat kann bereits vor dem offiziellen Rentenalter von seinem Vermögen und dem daraus generierten passiven Einkommen leben. Wie gut der Privatier leben kann, bzw. welches Vermögen ihm ausreicht um davon leben zu können hängt ausschließlich von der Höhe der erwirtschafteten Rendite ab. Hier ein paar sehr stark vereinfachte Beispiele, wie hoch das Vermögen sein muss um davon zu Leben zu können:
Annahmen: Da es in diesem Beispiel nicht um die Zahlen an sich, sondern um die unterschiedlichen Relationen gehen soll ignorieren wir sowohl Inflation als auch Steuern. Weitere Annahme ist, dass 2.000€ im Monat, also 24.000€ pro Jahr an passivem Einkommen generiert werden.
- Tagesgeldkonto: ~1% Verzinsung; 2.400.000€
- nur Dividenden: ~3,5% Dividendenrendite: 685.714,29€
- gut Aktienstrategie: ~8% Rendite: 300.000€
- erfolgreiches Trading: 15% Rendite: 160.000€
Wie gesagt, diese Beispiele dienen lediglich dazu um die Dimensionen der unterschiedlichen Anlagen darzustellen. Je nachdem wie risikofreudig der Privatier ist, so benötigt er bei jeder Anlageform auch ein unterschiedlich hohes Vermögen um davon leben zu können.
- Smartbroker (Ab 0 Euro pro Order handeln)
- Trade Republic (Aktien & ETFs provisionsfrei handeln)
- Consorsbank (20 Euro für deinen ersten Sparplan geschenkt)
- comdirect-Depot (Mein kostenloses Allrounder-Depot)
- DKB-Cash (dauerhaft kostenloses, verzinstes Girokonto)
- Weltsparen (Automatisches Parken der Cash-Reserve)
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Doch kommen wir nun zum Geheimnis des äußeren passiven Einkommens:
Wieder ein Beispiel, unser Privatier hat in seiner freien Zeit ein Buch geschrieben mit welchem er konstant jeden Monat 200€ verdient (vielleicht sind es auch schon mehrere Bücher). Diese 200€ entsprechen 2.400€ im Jahr oder insgesamt 10% seines monatlich benötigten Einkommens. Und hier ist der Trick, da er bereits 10% seiner monatlichen Einkünfte durch ein äußeres passives Einkommen gedeckt hat benötigt er auch 10% weniger inneres passives Einkommen um gleichgestellt zu sein. Wenn man diese Differenz als den nicht mehr benötigten Kapitalstock berechnet so hat seine Einkommensquelle, je na gewählter Anlageform, folgende Werte:
- Tagesgeldkonto: ~1% Verzinsung: 240.000€
- nur Dividenden: ~3,5% Dividendenrendite: 68.571,43€
- gut Aktienstrategie: ~8% Rendite: 30.000€
- erfolgreiches Trading: 15% Rendite: 16.000€
Durch sein äußeres passives Einkommen hat sich unser Privatier also einen Einkommensstrom mit einem Wert von 16.000 bis 240.000€ geschaffen. Natürlich muss dieser Einkommensstrom ein Leben lang fließen, aber hier geht es um die Grundidee. Auch wenn der Strom nur die nächsten 15 Jahre fließt bevor er versiegt, so hat er doch einen eklatanten Vorteil durch sein äußeres passives Einkommen geschaffen.
Stellt euch einmal vor, die Differenz von 16.000€ bis 240.000€ müsste durch monatliches Sparen erst aufgebaut werden. Bis solche Beträge mit aktiver Arbeit erwirtschaftet sind können, je nach Einkommenssituation, einige Jahre ins Land ziehen.
Ich hoffe der Vorteil des äußeren passiven Einkommens gegenüber dem inneren passiven Einkommen ist deutlich geworden. Natürlich macht es Sinn beide Arten von Einkommensströmen aufzubauen.
Welche äußeren, passiven Einnahmequellen nutzt ihr?
[ratings]
Fabian Haendel meint
Deine Unterscheidung zwischen innerem und äußerem passiven Einkommen erinnert mich an die rechte Seite des Cashflow Quadranten von Kiyosaki. Dein inneres passive Einkommen kann man als Investor verdienen und sich somit Mittelzuflüsse generieren. Leider benötigt man (viel) Geld dafür.
Aber wenn man äußeres passives Einkommen bekommen möchte muss man schon ein System erschaffen und Unternehmer werden. Man muss Wert erschaffen und Kunden finden.
Wie heißt es so schön: Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt.
Nicht das Geld 😉 Dabei könnte man höchstens Angstschweiß bekommen.
hier der Cashflow-Quadrant, wer Ihn noch nicht kennt.
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.firstlookma.com/Kiyosaki-Cashflow-Quadrant1.jpg&imgrefurl=http://www.firstlookma.com/cashflow_quadrant.asp&h=449&w=588&tbnid=Xn5gS6-b-TFpnM:&zoom=1&tbnh=99&tbnw=129&usg=__nVE4Vx-uS2mefFc2SCV8Mop7CsM=&docid=RZhJAL_WSQr7RM&sa=X&ei=dDuxVKeoCsrHPbqigYgG&ved=0CDoQ9QEwBQ&dur=42
Jan meint
Danke für diesen Hinweis, ehrlich gesagt hatte ich den Cashflow Quadranten gar nicht wirklich im Kopf.
Ich glaube ich schreibe demnächst mal einen Beitrag dazu.
VG Jan
Alex von Reich-mit-Plan.de meint
Schöner und inhaltlich auch umfassender Artikel. Hab ihn gleich mal bei FB geteilt.
Über meine passiven Einkommensquellen (innen und außen 😉 ) habe ich in meinem Blog beschrieben.
http://www.reich-mit-plan.de/2015/01/verteilung-meines-passiven-einkommens-in-2014/
Im Grunde sind das die Punkte: Trading, Webseiten, Dividenden, Bücher, Fotos, Software
Wobei das ein oder andere passive Einkommen eher ins aktive zu zählen ist, wie der Betrieb von diversen Webseiten oder auch das Trading.
Gruß
Alex
Jan meint
Hallo Alex,
herzlichen Dank.
Du hast recht, die Abgrenzung ist fließend, aber irgendwo muss man es ja zuordnen 😉
VG Jan
Ralph meint
Hallo,
Trading, vorallem Daytrading würde ich nicht als passives Einkommen bezeichnen, ist eigentlich ein Job wieder jeder andere PC Job auch, da du dort auch ständig vor dem PC sein musst.
Ansonsten sehr guter und ausführlicher Artikel.
Gruß Ralph
Susanne meint
Vielen Dank für diesen Artikel! Diese Unterscheidung kannte ich noch nicht und finde sie ganz hilfreich. Zum äußeren passiven Einkommen zählen auch Nischenseiten, für die man den hauptsächlichen Arbeitsaufwand nur einmal am Anfang hat. Vermietete Immobilien würden dann zum inneren passiven Einkommen zählen, weil man dafür erst mal (ziemlich viel) Geld aufbringen muss, auf das man dann für die Mieteinnahmen verzichtet. Und es ist eine Möglichkeit, ohne viele Expertenkenntnisse Vermögen über mehrere Generationen hinweg zu erhalten.
Ich versuche es gerade mit Bücherschreiben (weil ich das ganz gut kann und gern mache) und demnächst mit Nischenseiten. Bin gespannt, wie das läuft. Meine Ersparnisse muss ich leider für die Lebenshaltung im nächsten Jahr aufbewahren, falls bis dahin noch nichts genug abwirft.
Social Trading Book meint
Ja beim Trading würde ich die Grenzen auch eher als fließend betrachten, aber wenn man es mit Leidenschaft macht dann kommt einem das vor dem PC sitzen ja nicht wie Arbeit vor.
Und wenn man dann noch mutig ist und etwas Glück hat klappt es vielleicht mit dem Vorruhestand mit 35 ;-).
Jan meint
Für mich sind die 35 wohl sehr ambitioniert, aber man bruacht ja Ziele 😀