Lange habe ich nichts mehr von mir hören lassen. Momentan verändert sich vieles bei mir, ich habe in den letzten Monaten angefangen ein kleines Unternehmen im E-Commerce-Bereich aufzubauen. Um hier 100 Prozent zu geben habe ich für mich beschlossen, meine Kraft auch zu 100 Prozent in dieses Projekt zu bündeln.
Trotzdem möchte ich meinen Blog natürlich nicht sterben lassen. Mission Rendite ist ein Hobby von mir in welches ich hoffentlich zu einem späteren Zeitpunkt auch wieder mehr Zeit investieren kann. Mir ist es nach wie vor ein persönliches Anliegen mehr „Finanzbildung“ zu verbreiten. Die aktuellen Vorschläge zu einer Vorsorge/Rente auf Aktienbasis und die ablehnende Haltung in großen Teilen der Bevölkerung sprechen leider Bände, zeigen aber auch, dass es unglaublich wichtig ist, die Finanzbildung zu stärken.
In den letzten fast sieben Jahren in denen ich nun diesen Blog führe gab es regelmäßig Stimmen, die der Meinung waren, dass die Märkte jetzt zu hoch stehen und nur noch fallen können. Ich befürchte, dass es noch immer viele gibt, die seit 2009 auf einen Einstieg am Markt warten. Irgendwann kommt es dann zu einer Kurzschlussreaktion und alles wird ohne Sinn und Verstand innerhalb kürzester Zeit irgendwo investiert. Die Märkte können ja schließlich nur steigen, oder? Aber genug von verpassten Chancen.
Das erste Halbjahr lief wieder einmal super. Der Januar bot super Einstiegschancen welche ich (wie immer) zu wenig genutzt habe. So schafften es nur Apple und ein paar Aktien von British American Tobacco in mein Depot. Dies blieben auch die einzigen Käufe in 2019. Ein Wert – Viscofan – musste mein Depot im März verlassen. Hier ging es mir einfach zu langsam, die Unternehmenszahlen traten auf der Stelle und die spanische Wirtschaft ist nun auch nicht das Gelbe vom Ei, also mit kleinem Gewinn nach nur zwei Jahren wieder raus.
Einen kleinen Fehler habe ich in diesem Jahr gemacht, das Thema Steuern. Ich halte bereits seit Jahren ein paar Apple-Aktien. Diese hatte ich allerdings nie als Teil meiner Dividendenstrategie gesehen, aus diesem Grund habe ich sie hier bis jetzt auch nirgendwo aufgeführt. Sie liegen aber im gleichen Depot wie der Großteil meiner Aktien. Nachdem ich nun im Januar bei der Position für meine Dividenden Aktien einen echt guten Kurs erwischt habe, war ich kurz davor den Gewinn von fast 50 Prozent in nur vier Monaten mitzunehmen und meine Position wieder zu verkleinern. Das Problem: FIFO (First In First Out). Wenn ich nun wieder eine halbe Position verkaufe, wird nicht der Teil aus dem Januar, sondern meine alte Position von vor ein paar Jahren verkauft. Diese steht natürlich deutlich höher als 50% im Plus und wäre damit auch deutlich höher zu versteuern. Auch wenn steuerliche Erwägungen eigentlich keinen Einfluss auf die Investment-Entscheidung haben sollten, so habe ich mich doch dafür entschieden, meine Apple-Aktien zu halten.
Was lerne ich aus der Geschichte? Die Apple-Aktion hat mich wieder daran erinnert, wie wichtig es ist, vorher einen festen Plan zu haben. Wann wird die Aktie gekauft, wann wird sie verkauft, ganz einfach. Das zweite Learning betrifft das Depot. Ich hätte Apple einfach in einem anderen Depot kaufen können und das Problem hätte sich gar nicht gestellt. Also, für jede Anlagestrategie führe ich ab jetzt konsequenter ein eigenes Aktien-Depot. 😉
Was bleibt am Ende? Nach sechs Monaten steht eine Rendite von +21,7 Prozent auf dem Tacho. Mal schauen, was sich davon bis Dezember hält. 😉 Lass doch einmal einen Kommentar da, wie dein Jahr bis jetzt läuft.
Käufe & Verkäufe im 1. Halbjahr 2019
- Kauf Apple zu 126,49 Euro
- Kauf British American Tobacco zu 28,29 Euro
- Verkauf Viscofan zu 53,35 Euro
Performance im 1. Halbjahr 2019
DAX: +17,42%
MSCI ACWI: +16,67%
Dividenden Depot: +21,70%
interner Zinsfuß seit 01.11.2012 : 16,67%
aktueller Cash-Anteil: 3,33%
[ratings]
U. Langer meint
na bei 21,7% wäre ein ETF auch nicht viel schlechter.
Jan-Christian meint
Die Benchmark für mein Depot ist der MSCI ACWI, und der war immerhin 4 Prozent schlechter. Auf ein halbes Jahr nicht viel, langfristig macht sich das schon bemerkbar.
RB meint
Schön mal wieder von dir zu lesen 😀
Jan-Christian meint
Danke 🙂 Ich hoffe, dass in einiger Zeit wieder mehr von mir kommt.
Judith meint
Hey Jan, super Beitrag und toller Blog (lese mich auch gerade durch ein paar ältere Beiträge)! Mir war noch nicht bewusst, dass FIFO pro Depot gilt.
Ich wäre jetzt irgendwie davon ausgegangen, dass du ja als Aktienbesitzer alle deine Aktiengewinne/-verluste entsprechend versteuern musst und es dabei egal ist wo sich diese befinden. Kann man das irgendwo nachlesen?
Ich bin über den Optionshandel an das Thema Börse + Aktien gekommen und überlege jetzt parallel ein Dividendendepot aufzubauen. Da würde dann ja ein zweites Depot Sinn machen.
Danke und viele Grüße,
Judith
Jan-Christian meint
Hallo Judith,
die Strategien zu trennen macht in meinen Augen immer Sinn.
Ob das FIFO wirklich pro Depot gilt, oder ob man steuerlich eigentlich die Positionen verrechnen müsste kann ich gar nicht genau sagen.
Ich vermute aber, dass es einfach zwei getrennte Positionen darstellt.
VG
tbee meint
Danke für den Einblick
Mein erstes Halbjahr lief nicht so gut das liegt daran das ich mich nicht an Kommer gehalten habe und (zu) viele Aktien der Bude für die ich arbeite im Depot liegen habe die ich nicht rechtzeitig verkauft habe – jetzt ist es erstmal länger Zeit zu spät dafür :/ Jetzt muss ich halt mit meinen P2P Zockereien den Schnitt ein wenig anheben 🙂
Jan-Christian meint
Bedenke aber, dass P2P vom Risikoprofil her nicht vergleichbar mit Aktien ist. Um für das Risiko entsprechend entschädigt zu werden würde ich hier eine deutlich höhere erwartete Rendite ansetzen als für Aktien.