Es ist wieder soweit. Ein neues Kapitel ist abgeschlossen. Wieder raste ein Jahr in einem unglaublichen Tempo an uns vorbei. In den letzten Tagen hatte ich ein wenig Zeit, dass vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und war (wie jedes Jahr) erschrocken was sich alles in einem Jahr verändern kann. Nicht nur der Wechsel von „smart-reich-werden.de“ zu Mission-Rendite war ein großer Schritt in die richtige Richtung auch privat hat sich wieder vieles verändert. Für 2018 steht wieder eine ganze Reihe an neuen Projekten in den Startlöchern, vieles ist allerdings noch nicht ganz Spruchreif.
Ich möchte den heutigen, ersten Beitrag in 2018 dafür nutzen, dir einen etwas detaillierteren „Performance-Bericht“ über meine Finanzen des abgelaufenen Jahres zu geben.
Inhalt
Meine Aktien-Strategie
Seit nun etwas über fünf Jahren führe ich hier im Blog mein „Dividenden Portfolio„. Befeuert durch den Hype der Dividenden-Aktien in den letzten Jahren hat sich mein Depot unglaublich gut entwickelt. Sowohl der DAX, als auch der MSCI World sind im Renditevergleich über diesen Zeitraum meilenweit hinterher. In den folgenden Punkten möchte ich ein bisschen genauer auf mein aktuelles Portfolio eingehen.
Rendite
Für das vergangene Jahr ergab sich eine Rendite von 13,21% mein Depot performte damit ganz knapp besser als der DAX (12,51%) und der MSCI World (7,71%). Der Vorsprung gegenüber dem MSCI World ergibt sich zum großen Teil aus Währungseffekten.
Die Rendite seit Auflage meines Depots am 1.11.2012 liegt bei insgesamt 132,38% dies entspricht einer jährlichen Steigerung von 17,68%. Interessant ist der maximale Drawdown von nur 13,73%, dieser war nach knapp einem halben Jahr (177 Tage) schon wieder ausgebügelt.
Die beiden Vergleichsindizes DAX und MSCI World entwickelten sich im selben Zeitraum deutlich schlechter. Der DAX hatte eine Performance von 76,09%, der MSCI World war ein bisschen stärker mit einer Performance von 93,15%. Im Folgenden sind alle Werte einmal gegeneinander gestellt:
- Smartbroker (Ab 0 Euro pro Order handeln)
- Trade Republic (Aktien & ETFs provisionsfrei handeln)
- Consorsbank (20 Euro für deinen ersten Sparplan geschenkt)
- comdirect-Depot (Mein kostenloses Allrounder-Depot)
- DKB-Cash (dauerhaft kostenloses, verzinstes Girokonto)
- Weltsparen (Automatisches Parken der Cash-Reserve)
Werte
Schauen wir uns einmal die im Depot gehaltenen Werte an, so fällt auf, dass Bechtle und Microsoft mittlerweile einen großen Anteil am Gesamtportfolio ausmachen. Dies ist leider normal, durch das exponentielle Wachstum beschleunigt sich dieser Effekt sogar noch weiter. Aktuell halte ich die folgenden 19 Werte im Aktien Depot:
Branchen
Ich versuche über alle Branchen zu diversifizieren. Ich möchte mich nicht bis auf die Nachkommastelle genau festlegen, wieviel Geld in welche Branche geht. Dennoch achte ich darauf, dass ich keine Klumpenrisiken aufbaue. Bei Aktien ist es häufig so, dass eine gesamte Branche „günstig“ zu haben ist. Man läuft also sehr schnell Gefahr, einen sehr großen Anteil einer bestimmten Branche aufzubauen. Das versuche ich durch eine regelmäßige Überprüfung zu verhindern. Aktuell sieht die Branchenverteilung im Depot wie folgt aus:
Regionen
Neben der Branchendiversifikation versuche ich meine Werte ebenfalls über verschiedene Regionen zu streuen. Auch dafür habe ich keine fix definierte Aufteilung. Ich schaue mir aber hin und wieder die genaue Verteilung an. Bitte beachte, dass ich neben meinem Aktien-Portfolio noch einen ETF mit dem Schwerpunkt auf die Emerging Markets halte. Mir ist dieser Markt ein bisschen zu undurchsichtig, sodass ich an dieser Stelle auf einen „regionalen“ Index setze. So sieht meine regionale Aufteilung zurzeit aus:
Gedanken zu meiner Anlagestrategie 2018
Ich habe schon öfters geschrieben, dass es die perfekte Strategie nicht gibt. Ich bin aber auch der Meinung, dass eine Anlagestrategie ein aktiver Prozess sein kann. Und genau dieser Zeitpunkt ist jetzt erreicht. Die letzten Jahre haben die sogenannten „Dividenden-Aktien“ in unglaubliche Höhen getrieben.
Ich habe das Gefühl, dass immer mehr Menschen ihre Aktien ziemlich blind kaufen. Coca Cola, McDonald’s, egal… Da kann man nicht viel falsch machen einfach kaufen, gerne auch im Sparplan. Dies ist ehrlich gesagt eine Vorgehensweise die ich nicht für sinnvoll erachte. Meine Strategie beruht nach wie vor auf gewissen Elementen des Value-Investing. Und auch wenn ich die Kriterien in den letzten Jahren immer weiter aufweichen musste, versuche ich dennoch gute Unternehmen zu einem guten oder fairen (aber nicht zu jedem) Preis einzukaufen.
Also alles verkaufen und das Geld woanders investieren?
Nein, natürlich nicht. Ich glaube an die Aktienmärkte und werde weiterhin einen großen Teil meines Geldes in Aktien investieren. Allerdings werde ich meinen Fokus immer weiter von Dividenden entfernen und auch andere Unternehmen nach Value- und Growth-Kriterien mit in mein Depot aufnehmen. Aus meiner Dividendenstrategie wird quasi meine Anlagestrategie.
Torsten von wachstumswerte.net hat in meinen Augen einen tollen Beitrag zu dem Thema Unternehmensgewinn und warum sie wichtig sind geschrieben. In seinem Beitrag dazu argumentiert er sehr schlüssig, warum Aktienkurse den Unternehmensgewinnen folgen.
Natürlich ist auch das nicht die Lösung für alle unsere Anlegerprobleme. Aber ich denke es ist wichtig seinen Horizont zu erweitern und eben auch in diese Richtung zu blicken. Das Problem welches ich momentan einfach sehe ist, dass viele Dividenden-Aristokraten mehr oder weniger am Ende ihres Lebenszyklus‘ angelangt sind. Viele der „üblichen Verdächtigen“ weisen kein wirkliches Wachstum mehr aus. Ich habe viel mehr die Vermutung, dass der Schmerz der Krise immer noch tief sitzt und viele Anleger in die vermeintlich „sicheren“ Konsumgüterhersteller treibt.
Soweit meine Überlegungen zu meiner Anlagestrategie 2018. Auch wenn ich hier noch nichts schriftliches Vorweisen kann werde ich natürlich weiter daran arbeiten und auch in diesem Jahr meine Käufe und Verkäufe zusammen mit meiner Performance dokumentieren.
Aktien vs. ETFs
Nein keine Angst, ich möchte hier keine neue Debatte vom Zaun brechen. Ich habe in den letzten Tagen allerdings einige interessante Auswertungen in meinem Depot durchgespielt die ich gerne mit dir teilen möchte:
Dass meine Performance in den letzten Jahren super war, das habe ich ja oben schon mehrfach geschrieben. 😉 Ich wollte aber einmal der Frage auf den Grund gehen, wie es zu dieser Performance meiner „Dividendenstrategie“ kam. Wenn man sich die einzelnen Werte einmal genauer anschaut fällt auf, dass mit Bechtle ein unglaublicher Überflieger im Depot ist. Die Rendite in den letzten 5 Jahren lag bei über 400%. Rechnet man diese Werte mit dem internen Zinsfuß aufs Jahr herunter, so ergibt sich eine Rendite von fast 38% pro Jahr!
Ich könnte jetzt behaupten, dass ich ein sagenhafter Aktien-Guru bin und versuchen, dir einen Börsenbrief für 99 Euro im Monat zu verkaufen. 😉 Oder ich sehe ein, dass der Kauf (und Nachkauf) von Bechtle damals ein absoluter Glückstreffer war und ich froh sein kann, dass ich nicht aus Angst bei 100% oder 200% die ersten Gewinne mitgenommen habe. Rechnet man alles was mit Bechtle zu tun hat aus dem Depot heraus, dann ergibt sich ein anderes Bild:
Wie du siehst wird aus einer deutlichen Überrendite gegenüber den Vergleichsindizes nur noch ein knapper Vorteil. Man könnte jetzt noch deutlich weiter in die Analyse einsteigen, die größten Verlierer herausrechnen etc. Darum geht es aber nicht. Ich möchte dir einfach nur zeigen, dass ein Anleger mit Indizes, meinen Glückstreffer Bechtle außen vor gelassen, fast die gleiche Rendite erzielt hätte.
Was bedeutet das also? Wenn du noch nicht investierst, solltest du unbedingt anfangen und den Zinseszinseffekt für dich arbeiten lassen. Hier findest du weitere Ressourcen im Blog zum Thema Geld investieren.
- Smartbroker (Ab 0 Euro pro Order handeln)
- Trade Republic (Aktien & ETFs provisionsfrei handeln)
- Consorsbank (20 Euro für deinen ersten Sparplan geschenkt)
- comdirect-Depot (Mein kostenloses Allrounder-Depot)
- DKB-Cash (dauerhaft kostenloses, verzinstes Girokonto)
- Weltsparen (Automatisches Parken der Cash-Reserve)
Meine gesamte Asset Allocation
Wer meinen Blog aufmerksam verfolgt, hat sicherlich mitbekommen, dass ich neben Aktien in den letzten Jahren auch den Bereich der Immobilien für mich entdeckt habe. Meine gesamte Asset-Allocation sieht dementsprechend wie folgt aus. Bitte beachte, dass ich durch die Immobilien-Kredite einen kleinen Hebel im Portfolio habe. Die Immobilien sind nur mit ihrem Netto-Wert, also abzüglich der Darlehen berechnet:
- Aktiendepot (37%)
- EM-ETF (8%)
- Immobilien (35%)
- Cash (20%)
Die Rendite für das gesamte Portfolio lag in 2017 bei etwa 6,6 Prozent.
Fazit
Soviel zu meinen finanziellen „Erfolgen“ des vergangenen Jahres. Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden. Da meine Anlagestrategie relativ passiv ist, kann ich am Ende sowieso nicht viel beeinflussen und muss die Rendite annehmen die mir der Markt gibt. Auch wenn wir in den letzten Jahren sehr erfolgsverwöhnt sind, erwarte ich ein weiteres gutes Jahr 2018. Danke dafür Mario 😉
Wie sehen deine Asset Allocation und deine Rendite des vergangenen Jahres aus? Bist du zufrieden mit deinen Werten?
[ratings]
Alex Schmitt meint
Hallo Jan,
wie hältst Du 35% Immobilien stabil, bei den steigenden Aktienkursen?
Grüße, Alex
Jan-Christian meint
Hallo Alex,
das ist der aktuelle Stand.
Der ist in der letzten Zeit tatsächlich leicht abnehmend.
Zielwert sind eigentlich 45%.
VG
Peter meint
Hallo Jan
Die neue Webseite ist toll geworden! Danke für die spannenden Beiträge 🙂 Meine Asset-Allocation sieht ähnlich aus, ich habe jedoch mehr Cash und nur Indexfonds. Rendite 2017: 4.6%. Ich überlege mir, noch einige defensive Aktien ins Portfolio zu holen, allerdings ist momentan alles sehr teuer… Weshalb hast du keine (Unternehmens-)Anleihen im Portfolio?
Gruß Peter
Jan-Christian meint
Hallo Peter,
ich sehe Anleihen momentan kritisch.
Leider sind die meisten Staatsanleihen-(ETFs) momentan mit einem sicheren Verlust versehen.
Unternehmensanleihen haben meiner Meinung nach keine angemessenen Renditen mehr in Anbetracht des Risikos.
Ich versuche meinen schwankungsarmen Teil über Immobilien und Tagesgeld abzudecken. Das ist natürlich nicht ganz sauber.
Immos haben natürlich ein anderes Risiko als deutsche Staatsanleihen. Aber sie schwanken dafür nicht merklich im wert.
VG
Thomas meint
Immobilien schwanken doch sehr stark im Wert. Da man den Wert aber erst feststellen kann wenn man versucht sie zu verkaufen fällt es eben nicht so sehr auf wie bei Aktien.
Sir Budget meint
Hi Jan,
mir gefällt der Beitrag sehr, besonders was du zu deiner Anlagestrategie sagst. Ich bin leider beim Markthoch zu einem Dividend Growth Investor geworden. Ich sehe es auch sehr kritisch, dass einfach Dividend Aktien wie Coca-Cola, Johnson & Johnson und AT&T bedingungslos empfohlen werden.
Klar hat man dort eine „sichere Dividende“ aber bei einer Yield von 1-2% hält man historisch nicht mal mit der Inflation mit. Da braucht man erst ein paar Jahre (ca. 6) bei einer guten Dividend Growth, um die Inflation abzudecken; also kein Geld zu verlieren. Für mich sollte die Evaluation auch den Preis mitbetrachten. Ich gehe derzeit noch recht einfach vor:
– Payout Ratio (dadurch weiß ich, ob das Unternehmen in der Lage ist, selbst bei Gewinneinbrüchen die Dividende zu erhöhen)
– Yield (die Yield wäre mir am liebsten bei 4% und mehr aber alles über der historisch-durchschnittlichen Inflationsrate von 3,4%(?) ist für mich in Ordnung)
– Dividend Growth (bin ich mittlerweile auf der Suche nach Aktien im einstelligen Bereich. Bin da auch gerne bereit weniger als 9% zu akzeptieren, wenn die anderen Werte gut sind)
Diese Evaluation ist sicherlich sehr simple und ich werde in den kommenden Wochen auch mehr Elemente des Value Investings mit in meine Evaluation einbeziehen. Danke nochmals für den guten Rückblick und viel Erfolg für 2018.
Jan-Christian meint
Hallo Sir,
dir auch viel Erfolg.
Deine Kriterien beachte ich auch, zumindest werfe ich ein Auge drauf.
Ich würde wie oben geschrieben noch das Gewinnwachstum mit in die Betrachtung nehmen.
VG
Jan